Die immer jungen Alten

Saarbrücken. Musik hält anscheinend jung. Nicht nur Johannes Heesters, sondern auch Elliott Carter, der Nestor der US-amerikanischen Neuen Musik, hat die Hundert überschritten. Der Prolog zum SR-Festival "Mouvement" am Mittwoch, gestaltet von Studenten der Musikhochschule Saar, war denn auch eine Verbeugung vor diesem großen Komponisten

Saarbrücken. Musik hält anscheinend jung. Nicht nur Johannes Heesters, sondern auch Elliott Carter, der Nestor der US-amerikanischen Neuen Musik, hat die Hundert überschritten. Der Prolog zum SR-Festival "Mouvement" am Mittwoch, gestaltet von Studenten der Musikhochschule Saar, war denn auch eine Verbeugung vor diesem großen Komponisten.Carter denkt mit dem Instrument und hört seinen Klang aus. Oft genügt ein einziges: die Klarinette in "Gra" (polnisch für "Spiel") mit einer die tiefen Register sehr schön auskostenden Nathalie Ludwig, die Flöte in "Scribo in vento" (Ich schreibe im Wind) mit der weich intonierenden Karolin Schmitt. Dann polyphone Verästelungen für zwei Klarinetten: Song-Hee Yang und Go-Woon Lee bewältigen in "Hiyoku" (Zwei Flügel) kaltblütig die gewagtesten Ton-Spiralen. In "Triple Duo" (Dreifaches Duo), vom sechsköpfigen "Ensemble Grenzpunkt" (Leitung Jonathan Kaell) aufmerksam durchforstet, pulsiert und wächst Klang zu großer Form - ganz im Gegensatz zu Morton Feldmanns zuvor erklungenem Sextett "For Frank O Hara", das eigenartig blass und statisch auf der Stelle tritt. Ein interessanter Qualitätsunterschied! Hübsche und stellenweise witzige Klavierlieder von Aaron Copland, John Cage und Leonard Bernstein rundeten das Programm ab - dargeboten von begabten jungen Sängerinnen wie Eva Eiter (Mezzosopran) und Lilijana Winkler (Sopran). pes

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