"Die Ideen entstehen in der Dorfgemeinschaft"

Quasi eine Art Familientradition sei das, sagt Gabriele Harpers zu der Tätigkeit als Orts- vorsteherin von Rammelfangen. 2005 wurde sie gewählt, derzeit läuft die zweite Amtsperiode in ihrem Heimatdorf. Schon Harpers Vater war in früheren Zeiten 25 Jahre lang Ortsvorsteher gewesen

 In Rammelfangen versammelten sich 87 der 241 Bürger beim Fototermin an der historischen Brunnenanlage in der Weingartstraße. Foto: Heike Theobald

In Rammelfangen versammelten sich 87 der 241 Bürger beim Fototermin an der historischen Brunnenanlage in der Weingartstraße. Foto: Heike Theobald

Quasi eine Art Familientradition sei das, sagt Gabriele Harpers zu der Tätigkeit als Orts- vorsteherin von Rammelfangen. 2005 wurde sie gewählt, derzeit läuft die zweite Amtsperiode in ihrem Heimatdorf. Schon Harpers Vater war in früheren Zeiten 25 Jahre lang Ortsvorsteher gewesen. Und davor übte ihr Urgroßvater hier das Amt des Ortsbürgermeisters aus.

Was sich in den vergangenen Jahren in Rammelfangen entwickelt hat, verbucht Harpers nicht allein auf ihrem Konto. "Ich habe von Anfang an ein gutes Team gehabt." Das sind einsatzfreudige Mittäter vor allem aus Ortsrat und Dorfgemeinschaft.

Zusammen bringen sie in dem 241 Einwohner zählenden Dorf Projekte voran, welche auch über die Ortsgrenzen hinaus Anerkennung finden. Wie beispielsweise der wiederhergestellte alte Waschbrunnen mit erholsamem Grün. Deutschlandweit findet Rammelfangen Beachtung mit einem Premiumweg, der seit 2010 durch die abwechslungsreiche Gaulandschaft rund um Rammelfangen führt. "Wir wissen, dass wir eine schöne Gegend haben", sagt Harpers dazu. Da sei die Idee zu einem Wanderweg fast selbstverständlich gewesen.

Immer wieder treffe man begeisterte Wanderer. "Das ist der größte Lohn für unseren Einsatz. Ansonsten haben wir ja nur Arbeit damit." "Die Ideen entstehen in der Dorfgemeinschaft", sagt Gabriele Harpers, "Das wird alles besprochen und geklärt, wer mitmachen will." Anschließend müsse der Ortsrat das Projekt bewilligen. "Dann muss ich hintendran bleiben, damit es umgesetzt wird."

Dieser Einsatz fürs Dorf läuft neben der Verwaltungsarbeit für den Zimmereibetrieb ihres Mannes. Die bisherigen Erfolge motivieren für die Arbeit, die man sich mache, sagt Harpers. Denn das Geschaffene müsse auch instand gehalten werden. Zum Teil erfolge das in einer Art Patenschaft. So pflegt beispielsweise eine Anwohnerin das mit Blumen gestaltete Ortswappen. Eine eigene Schule erhielt der Ort 1886. Die wurde 1969 geschlossen, heute befindet sich in diesem Gebäude das Dorfgemeinschaftshaus. "Seit rund zwei Jahren haben wir wieder eine Wirtschaft", sagt Harpers. Betriebe im Ort gebe es nicht, auch wenn hier Handwerker wohnten. Doch die Firmen seien außerhalb.

Zu den Rammelfanger Vereinen zählen der Modellsportclub "Servo74", die Sportgemeinschaft, der Angelsportverein sowie die Motorradfreunde und als jüngster Verein die Traktorfreunde.

Die Urzelle von Rammelfangen war das Hofgut in der südöstlichen Ecke des Dorfes. Erstmals in einer Urkunde taucht der Ort im Jahr 1159 auf. Funde von Merowingergräbern weisen aber auf eine weitaus ältere Besiedlung hin.

Doch die Rammelfanger haben auch die Zukunft des Ortes fest im Blick. Damit die Lebensqualität weiterhin auf hohem Niveau bleibt, wurden die Ortseingänge kürzlich mit Edelstahlschildern und Blumen gestaltet. Vorgesehen ist auch die Neugestaltung im Kreuzungsbereich von L 355 und Weingartstraße. Zudem stehen die Rammelfanger in den Startlöchern für eine Schutzhütte im Bereich des alten Spritzenhauses. Bereits in Arbeit ist das Hochgeschwindigkeitsnetz für den Ort. Im nächsten Jahr sollen die Anschlüsse freigeschaltet werden.Foto: Heike Theobald

Auf einen Blick

 GabrieleHarpers

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 Ein alter Schleifstein und der Waschbrunnen gehören zum Dorfbild von Rammelfangen. Fotos: Johannes A. Bodwing

Ein alter Schleifstein und der Waschbrunnen gehören zum Dorfbild von Rammelfangen. Fotos: Johannes A. Bodwing

Das Ortsfoto aus der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" gibt es im Internet zum Herunterladen unter www.sztipp.de/dorffoto, Preis: 0,99 Euro. Zu sehen ist es auch auf der Facebook-Seite: facebook.de/saarbrueckerzeitung.sls. Abzüge vom Foto können Sie nur schriftlich bestellen: SZ, Adlerstraße 3, 66740 Saarlouis oder per E-Mail: redsls@sz-sb.de (Preis: ein Euro). red

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