Die gute Fee der Ferienfreizeit

Sulzbach · 59 Jungen und Mädchen toben, basteln und spielen in der Stadtranderholung der Arbeiterwohlfahrt Sulzbach-Hühnerfeld. Und das Programm, das die Jugend geboten bekommt, ist beeindruckend.

 Die Kinderschar der Sulzbacher AWO-Ferienfreizeit beim Musizieren mit Wolfgang Winkler. Fotos: Thomas Seeber

Die Kinderschar der Sulzbacher AWO-Ferienfreizeit beim Musizieren mit Wolfgang Winkler. Fotos: Thomas Seeber

 Waltraud Trauthwein kümmert sich um die Kinder der AWO-Ferienfreizeit in Sulzbach.

Waltraud Trauthwein kümmert sich um die Kinder der AWO-Ferienfreizeit in Sulzbach.

"Wer hier nicht mitmacht, der hat was verpasst", sagt Lars Gerlach. Er ist einer von zahlreichen Jugendlichen, die sich bei der Stadtranderholung der Arbeiterwohlfahrt Sulzbach-Hühnerfeld engagieren für daheimgebliebene Kinder. Lars, seine Cousine Nalini Schneider, Katharina Baltes und Yanuga Jeyakumar waren vor Jahren selbst Mitglieder der Feriengruppe. Jetzt helfen sie mit, damit andere Kinder in den Ferien die gleichen positiven Erfahrungen sammeln können. "Es hat immer Spaß gemacht", sagen die 15- bis 18-Jährigen einmündig. Für ihr Engagement gibt es zur Belohnung Nachweise von der AWO, die später beispielsweise bei Au-pair-Tätigkeiten im Ausland hilfreich sind.

Beim Blick über die fröhliche, 59 Kinder zählende Schar im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren und das dargebotene Programm wird klar, was die Jugendlichen bei der Stange hält. Der Wildpark in Cochem wird besucht, es gibt eine Tour zu den Ausgrabungen bei Bliesbruck-Reinheim, Handwerksbetriebe wie Bäcker und Steinmetz werden besichtigt, Geburtstage gefeiert und vieles mehr. Besonders stolz sind die Jungen und Mädchen auf ihre selbst gebastelten Korken-Boote. Mit großem Spaß wurde deren Seetauglichkeit mit einer Jungfernfahrt im Sulzbach getestet.

Bei der Ferienfreizeit wird die AWO zudem auch viel unterstützt. Die Gemeinde Quierschied gewährte der quirligen Truppe freien Eintritt ins Schwimmbad, die SPD-Sulzbach hat eine großzügige Spende bereitgestellt, und die evangelische Kirche stellt ihre Räume zur Verfügung, um nur einige Beispiele zu nennen.

Und wenn es mal etwas zu wild hergeht, sichert sich Waltraud Trauthwein (70) mit ihrer Trillerpfeife die volle Aufmerksamkeit der scheinbar wilden Horde. Ein Pfiff und alles steht still. 1969 hat sie die AWO-Ferienfreizeit in Sulzbach gestartet. Die ehemalige Riegelsbergerin hat es durch Heirat und Beruf nach Sulzbach verschlagen. Neben der Freizeit ist sie im Presbyterium der evangelischen Gemeinde tätig und seit 1992 Vorsitzende der AWO in Sulzbach-Hühnerfeld. "Wenn Sie in eine neue Stadt ziehen und sich nicht engagieren, lernen Sie niemanden kennen", sagt die gute Fee der Ferienfreizeit zur Begründung ihres Engagements. Die Kosten der Freizeit (140 Euro für zwei Wochen, Frühstück, Mittagessen, Zwischenmahlzeit und Abendbrot inklusive) würde bei einem Drittel der Kinder vom Regionalverband getragen, und dieser Anteil sei über die Jahre gestiegen, sagt Trauthwein.

Natürlich gibt es schöne Dinge, die sie mit den Kindern erlebt: "Viele der Jungen und Mädchen sind Einzelkinder. Sie haben großen Spaß an den gemeinsamen Aktionen und den vielen neuen Spielkameraden."

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