„Die gudd Eierschmier“

An den Festtagen mit ihren üppigen Mahlzeiten denkt manch älterer Mensch an die arme alte Zeit zurück. Und er denkt an die „gudd Eierschmier“, die von der Mutter als Brotaufstrich gekocht wurde.

In kinderreichen Familien nach dem Grundrezept: "Ään Ei, e Pund Mähl unn e Buddsäämer voll Wasser; unn wann ebbes iwwerisch bleibd, kammer mimm Reschd noch dabbedsiere." Manches Kind hätte gern mal eine leckere "Worschdschmier" (Wurststulle) gehabt, bekam stattdessen aber nur "e Schdigg Brood, beleed mid Daume unn Dseiefinger". Die Reicheren aßen "Schdreischhääring unn Feldhinggele mid der Kaarschd geschoss" (Feldhühner, mit dem Karst geschossen = bildhafte Wendung für Kartoffeln, mit der Hacke ausgemacht). Der Hering pendelte an einer Schnur von der Decke herab überm Tisch, und jedes Familienmitglied strich mit seiner Pellkartoffel an dem Hering entlang.

Mundart-Expertin Edith Braun erläutert in einer kleinen Reihe für die SZ typisch saarländische Redewendungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort