Die Fusion sorgt für eine Fluktuation

Dudweiler. Es war kein gewöhnliches Derby zwischen der HSG Dudweiler und der HSG Fischbach/Sulzbach. Beide Vereine kooperieren seit einem Jahr erfolgreich im Damen- und Jugendbereich. Jetzt, da die ersten Spieler aus der Jugend kommen, müssten sie sich bei den Herren für einen der beiden Vereine entscheiden

 Dudweilers Uwe Platz setzt sich in dieser Szene gegen die Abwehr der HSG Fischbach/Sulzbach durch und kommt zum Wurf. Foto: Ruppenthal

Dudweilers Uwe Platz setzt sich in dieser Szene gegen die Abwehr der HSG Fischbach/Sulzbach durch und kommt zum Wurf. Foto: Ruppenthal

Dudweiler. Es war kein gewöhnliches Derby zwischen der HSG Dudweiler und der HSG Fischbach/Sulzbach. Beide Vereine kooperieren seit einem Jahr erfolgreich im Damen- und Jugendbereich. Jetzt, da die ersten Spieler aus der Jugend kommen, müssten sie sich bei den Herren für einen der beiden Vereine entscheiden. "Sie wollen aber weiterhin zusammenspielen", sagte Axel Lünnemann, Vorstandsmitglied der HSG Dudweiler: "Deshalb werden wir auch bei den Herren jetzt diesen Schritt machen." Diese hatten sich bisher vehement gegen eine Fusion gewehrt. Und so war Axel Lünnemann vor dem Nachholspiel in der Handball-Saarlandliga am Mittwochabend im Sportzentrum beunruhigt: "Ich hoffe nur, dass sie nicht zu sehr aufeinander losgehen."Auch wenn sich einige Spieler nicht mit einer Fusion anfreunden können, ganz so hitzig wie befürchtet war die Begegnung nicht. Am Ende war es ein wenig dramatischer 32:30-Heimsieg des Absteigers HSG Dudweiler. "Ich freue mich natürlich über den Sieg" erklärte Jürgen Bachmeyer, Trainer der HSG. Dennoch war ihm die Enttäuschung anzumerken. "Ich habe mir hier in Dudweiler mehr erhofft, aber hier ist viel falsch gelaufen", erklärte Bachmeyer. Er wird in der kommenden Saison nicht mehr Trainer in Dudweiler sein. "Es laufen schon Gespräche mit anderen Vereinen, aber ich muss das hier erst einmal verdauen", fügte Bachmeyer hinzu.

"Die Trennung liegt nicht nur am sportlichen Abstieg", sagte Lünnemann. Schließlich werde Marco Recktenwald die neue Spielgemeinschaft betreuen. Die Niederlage an diesem Abend spielte für ihn eine untergeordnete Rolle. "Für meine Spieler ist die Saison seit dem Klassenverbleib letzte Woche beendet", erklärte der Trainer der HSG Fischbach/Sulzbach. Der Klassenverbleib war das primäre Ziel. Denn so wird die neue Spielgemeinschaft kommende Saison in der Saarlandliga spielen können.

Aber es wird schwer. "Wir stehen praktisch vor einem Neuaufbau", sagte Lünnemann. Das weiß auch Recktenwald. "Von denen, die am Ende auf dem Feld waren, wird keiner bleiben", erklärte er. Viele Leistungsträger aus Fischbach werden den Verein verlassen. Auch wegen der Fusion. "Mit Dudweiler zusammen, das geht nicht. Außerdem wollten wir weiterhin zusammenspielen. Deshalb gehen wir zusammen", erklärte Tobias Ranft, der gemeinsam mit Torben Helfgen, Michael Engel, Tobias Bernardi und Christian Czernickiewitz nach Merchweiler wechselt. Für andere wie Eric Mammelito (zum Heimatverein nach Altenkessel) ist die Fusion nicht der Grund für den Wechsel. Wieder andere wie Dimitri Rothermel bleiben.

Und er steht nicht alleine da. "Acht Spieler aus unserer Mannschaft werden bleiben", sagte Lünnemann. Doch auch Dudweiler Leistungsträger gehen. Neben Torhüter Oliver Montag (Riegelsberg) wird auch Uwe Platz (Quierschied) in der nächsten Saison nicht mehr in Dudweiler spielen. Für beide sind es persönliche und berufliche Gründe, die den Ausschlag geben.

"Das ist für uns schon ein Aderlass", gab Lünnemann zu bedenken. Doch der zukünftige Trainer sieht das gelassen. "Wir werden eben auf jüngere Spieler setzen. Oder es werden die zu Leistungsträgern, die bisher keine waren. Wir werden sehen", erklärte Recktenwald. aub

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