Die Frühschicht im Freibad

St. Ingbert. Der Sommer kommt und mit ihm die Freibadsaison. Jedermann freut sich auf einen sonnigen Platz auf der Liegewiese, auf den Sprungturm und natürlich aufs kühle Nass, um bei hohen Außentemperaturen - wie sie vergangenen Montag, 25. Mai, der Fall waren - die wohl beste und wohltuendste Erfrischung zu erfahren. Nicht jedoch die sogenannten "Frühschwimmer"

St. Ingbert. Der Sommer kommt und mit ihm die Freibadsaison. Jedermann freut sich auf einen sonnigen Platz auf der Liegewiese, auf den Sprungturm und natürlich aufs kühle Nass, um bei hohen Außentemperaturen - wie sie vergangenen Montag, 25. Mai, der Fall waren - die wohl beste und wohltuendste Erfrischung zu erfahren. Nicht jedoch die sogenannten "Frühschwimmer". Sie wollen das komplette Gegenteil: Ruhe, ein nahezu menschenleeres Schwimmbecken, um ihre Bahnen zu ziehen und das Gefühl ihren Körper durch ausreichend Sport fit und gesund zu halten. Auch in St. Ingbert steigen die ersten bereits kurz nach acht ins Wasser - und das so gut wie jeden Tag.

Die Wörter "kalt" oder "bewölkt" kennen die morgendlichen Freibadgänger in St. Ingbert nicht. Sie motivieren sich jeden Tag aufs Neue, um Körper, Geist und Kreislauf bereits in den frühen Morgenstunden zu beleben. In ihrem Sportsgeist lassen sie sich durch nichts beirren, am wenigsten vom Wetter. Auch wenn es, wie am gestrigen Mittwoch, bedeckt und windig ist und das Außenthermometer nur 13 bis 14 Grad anzeigt, stehen unter anderem Franz Müller (67) und Wolfgang Frings (69) schon an der Kasse, wenn das Freibad um acht Uhr seine Tore öffnet. Obwohl sie bei solchen Temperaturen weiterhin im Hallenbad ihrem Hobby nachgehen könnten - wie sie das im Winter tun - ziehen sie es doch vor, im Außenbereich ihre Bahnen zu schwimmen, denn "wenn Saison ist, ist Saison", so Frings. Müller, Frings und andere Frühschwimmer, die außer am Wochenende keinen Tag auslassen, um ihre morgendliche Ration Sport genießen zu können, sind nach Aussage des Schwimmmeisters, Wolfgang Schwarz, schon Stammkunden des Bades.

"Der sonstige Betrieb im Freibad ist natürlich wetterabhängig", meint Schwarz, "wenn die Sonne, wie am letzten Montag, durchgängig scheint und die Temperaturen bei 25 bis 30 Grad liegen, kommen schon morgens bis zu 100 Besucher." Richtig voll wird es nach Erfahrung der Schwimmmeister in dem Freibad an einem solchen Sonnentag gegen Mittag, insbesondere in der Ferienzeit. "Unsere Stammkundschaft ist aber immer da".

Den Frühschwimmern geht es hauptsächlich um den Spaßfaktor. Für sie ist es das reinste Vergnügen, morgens genau eine Stunde gemütlich hin und her zu schwimmen, wobei der gesundheitliche Aspekt natürlich einen sehr positiven Nebeneffekt hat. "Schwimmen ist prima für meinen Kreislauf", schnaubt einer der Frühschwimmer, als er mal kurz den Kopf aus dem Wasser hebt.

Auch die Bauarbeiten oberhalb des Schwimmbeckens, wo im "blau" momentan die Sauna erweitert wird, stört die Frühschwimmer nicht. Sie brauchen ohnehin weder eine Liegewiese noch einen Sprungturm. Sie konzentrieren sich nur auf sich, ihre Bewegungen und das Wasser, um einen perfekten Start in den Tag hinzulegen. "Wenn Saison ist, ist Saison."

Wolfgang Frings

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