Die dritte Säule wackelt noch

Kleinblittersdorf. Die Bauarbeiten für das Thermalbad Rilchingen-Hanweiler sind im Endspurt, das benachbarte Vital-Center wächst. Nur der Platz, an dem das Hotel stehen soll, ist leer. Bis 2. September, dem Eröffnungstag der Therme, wird man auf der neuen Zufahrtsstraße anfahren und aussteigen, nicht aber ins Hotel einchecken können

Kleinblittersdorf. Die Bauarbeiten für das Thermalbad Rilchingen-Hanweiler sind im Endspurt, das benachbarte Vital-Center wächst. Nur der Platz, an dem das Hotel stehen soll, ist leer. Bis 2. September, dem Eröffnungstag der Therme, wird man auf der neuen Zufahrtsstraße anfahren und aussteigen, nicht aber ins Hotel einchecken können.Therme, Vital-Center und Hotel sind drei Säulen des Gesundheitsparks Rilchingen, eines Vorhabens, das die Gemeinde Kleinblittersdorf seit fast 20 Jahren umtreibt. Vor knapp fünf Jahren ist die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) eingestiegen. Das Thermalbad wird öffentlich gefördert, Vitalcenter und Hotel ausschließlich privat betrieben. Ein Thermalbad ohne Hotel scheint undenkbar. Kleinblittersdorfs Bürgermeister Stephan Strichertz: "Die Gäste können ja nicht in Saarbrücken übernachten und dann nach Rilchingen-Hanweiler ins Thermalbad fahren."

Auch für Heinz-Peter Klein von der LEG ist klar, dass ein Hotel neben das im maurischen Stil gehaltene Thermalbad gebaut werden muss. Das ist so vertraglich mit der Victor's Gruppe von Hartmut Ostermann vereinbart. Dessen Sprecher Peter Müller sagt auf Nachfrage: "Wir fangen an zu bauen, wenn wir die Mieter und Betreiber des Vitalcenters kennen." Das wiederum wird bis zum 2. September im Rohbau fertig sein. Nach der Bauzeit befragt, sagt Müller: "Wir könnten innerhalb eines Jahres betriebsbereit sein."

Die Frage nach dem Baubeginn für das Hotel stellt sich auch für Landesentwickler Klein. Im Vertrag mit der Victor's-Gruppe seien Fristen genannt, sagt er. Würden sie nicht eingehalten, müsse man einen neuen Investor suchen. Das kann dauern, denn in der Warteschlange steht kein möglicher Investor in den Hotelbau, sagt Klein auf Nachfrage. Es gebe lediglich Interessenten. Bisher habe man jedoch nicht geprüft, wie ernsthaft das Interesse sei. Anfragen von französischen Projektentwicklern lägen ebenfalls vor, denn für die Region Lothringen sei das deutsche Thermalbad attraktiv. Für die Suche nach einem neuen Investor, falls sie denn nötig werde, gebe es zudem, sagt Klein, noch "die klassische Möglichkeit": europaweit ausschreiben.

Im Norden der Dreiergruppe Thermalbad, Vitalcenter und Hotel, wolle die LEG weitere Grundstücke vermarkten, erläutert Klein. Es gebe Anfragen, hier auch Gebäude "mit Übernachtungsmöglichkeiten" zu errichten.

So könnte sich das Gelände im Biosphärenreservat Bliesgau noch füllen. Die angestrebte maurische Anmutung des Thermalbades will zur Landschaft nicht recht passen. Bei Landesentwickler Klein und Kleinblittersdorfs Bürgermeister Stephan Strichertz herrscht die Meinung, Investoren müssten so planen können, dass sie später auch Geld verdienen. Kann man das ohne Hotel? Thermalbadbetreiber Andreas Schauer: "Die Therme trägt sich wirtschaftlich auch ohne Hotel, ein Hotel aber nicht ohne die Therme."

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