Die CDU steht zum Stadtmitte-Tunnel

Saarbrücken. Dass man den Eindruck haben kann, der Saarbrücker Stadtautobahn-Tunnel werde nie gegraben, weil die Idee längst begraben ist, will Peter Strobel nicht bestreiten. Dieser Eindruck täusche aber, sagt der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion

 Peter Strobel Foto: Becker&Bredel

Peter Strobel Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Dass man den Eindruck haben kann, der Saarbrücker Stadtautobahn-Tunnel werde nie gegraben, weil die Idee längst begraben ist, will Peter Strobel nicht bestreiten. Dieser Eindruck täusche aber, sagt der Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion. Wenn Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) über den Tunnel spreche, klinge dass zwar immer "mutlos" und die Verschiebung der Tunnel-Entscheidung auf 2015 wie ein "Abschied auf Raten", sagt Strobel. Aber für ihn bestehe kein Zweifel: Der Tunnel werde gebraucht, und der Tunnel sei bezahlbar.Die vom Saarbrücker Bürgerforum und einer neuen Initiative geforderte Südumfahrung durchs Deutschmühlental sei "absolut sinnvoll" - allerdings als Ergänzung zum Tunnel, nicht als Alternative, sagt Strobel. Es gehe darum, durch den Tunnel neue Flächen in der Innenstadt zu gewinnen, das sei mit der Südumfahrung nicht zu erreichen. Auch die Lärmschutz- und Hochwasserproblematik werde durch eine teilweise Verlagerung des Verkehrs auf die Umgehung nicht gelöst. Deshalb müsse man die "Tunnelplanung weiter verfolgen, bis das Kostenvolumen einwandfrei ermittelt" sei.

Strobel glaubt, dass eine Finanzierung des Tunnels "machbar" ist, wenn sie über 20 Jahre gestreckt wird. Für jeweils rund acht Millionen Euro von der Stadt und vom Land können nach Strobels Rechnung in zwei Jahrzehnten nicht nur der Tunnel, sondern auch die neue Messe und das neue Stadion gebaut werden.

Strobel rechnet so: Der Tunnel kostet rund 200 Millionen Euro, die Messe 40 Millionen, das Stadion 25 Millionen - macht rund 265 Millionen Euro. Wenn Stadt und Land über 20 Jahre jeweils rund acht Millionen Euro bereitstellen, kämen 320 Millionen Euro zusammen. Die CDU habe "kein Interesse an finanziellen Abenteuern", aber mit so einem Konzept müsste das Ganze machbar sein, sagt Strobel.

Parallel zum Finanzierungsplan müsse "ein einwandfreies Verkehrskonzept für die Bauphase, das auch im Hochwasserfall eine verträgliche Lösung vorsieht", erarbeitet werden, fordert er. Und wenn das Projekt die Finanzplanprüfung doch nicht übersteht? "Für den Fall, dass das Tunnel-Projekt nicht leistbar ist", dürfe aber auch nicht alles bleiben, wie es ist, sagt Strobel. Man müsse sich dann neue Gedanken über Lärm- und Hochwasserschutz und den "Zugewinn an Uferflächen" machen. Klar sei: "Wir brauchen dringend eine Weiterentwicklung unserer Stadt, kein Weiter-Wurschteln à la Britz."

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