Die Bibliothek als Ort der Kommunikation

Neunkirchen · Zum 1. Mai hat Gabriele Essler die Leitung der Neunkircher Stadtbibliothek/Mediothek übernommen. Wir haben sie gefragt, wie sie an die Blies gekommen ist und welche Ziele sie sich für ihre Arbeit hier gesteckt hat.

 Gabriele Essler hat viele Ideen für die Entwicklung der Stadtbücherei in Neunkirchen. Foto: Thomas Seeber

Gabriele Essler hat viele Ideen für die Entwicklung der Stadtbücherei in Neunkirchen. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

In der Stadtbibliothek/Mediothek Neunkirchen gibt es ein neues Gesicht. Gabriele Essler hat die Leitung der Einrichtung mit derzeit knapp 70 000 Medieneinheiten - damit sind im Bibliothekarsjargon Bücher, aber auch CDs, Magazine und andere Informations- und Datenträger gemeint - übernommen. Die aus dem thüringischen Ilmenau stammende Diplombibliothekarin hat unter anderem in Bamberg für den St. Michaels Bund die Fachstelle für öffentliches Bibliothekswesen geleitet. "In dieser Zeit habe ich viele Bibliotheksumbauten, aber auch Neuorganisationen geleitet."

Und genau hier sieht Essler einen Schwerpunkt für ihre Arbeit in Neunkirchen. "Das Entwicklungspotenzial in Neunkirchen weiter ausschöpfen", so fasst sie das selbstgesteckte Ziel für ihre Arbeit zusammen. Konkret bedeutet das vor allem eines: viel Arbeit. Nach rund zwei Wochen im Amt sei natürlich noch kein fertiges Konzept zu erwarten, betont die 48-jährige Fachfrau. "Wir werden ein Reorganisationskonzept erarbeiten." Deshalb gehört es zunächst zu den Aufgaben der neuen Leitung, den Bestand zu analysieren. Danach müsse man sich das Profil der Kunden anschauen und herausfinden, durch welche Sortimentsanpassung weitere potenzielle Leser gefunden werden könnten.

Grundsätzlich gilt laut Essler: "Die Bücherei lebt vom Medienangebot und sie ist immer nur so gut, wie sie auch genutzt wird." Die Bibliothek sei längst nicht mehr der Ort, an dem man nur Bücher ausleihe, erklärt Essler. Vielmehr hätten Umfragen gezeigt, dass viele Kunden sich eine Cafeteria, gemütliche Sitzgelegenheiten, angepasste Öffnungszeiten und Veranstaltungen in ihrer Bibliothek wünschten. Die Bibliothek sei zum Kommunikationsort und einem Punkt für kulturellen Austausch geworden. Auch daran soll in Neunkirchen gearbeitet werden.

Großes Potenzial gebe es vor allem im Hinblick auf den Standort. Durch den mittelfristig geplanten Umzug der Bibliothek ins Neunkircher Bürgerhaus, ließen sich schon viele der von Kunden gewünschten Kriterien erfüllen. Darüber hinaus geht Gabriele Essler davon aus, dass sich durch die gemeinsame Belegung des neuen Standortes durch VHS, Galerie, das Museum für Industriegeschichte und die Probebühne viele Synergieeffekte erzielen lassen.

Ziel sei eine stärkere Einbindung in die Kulturarbeit der Stadt. Wann es Zeit für den Umzug ist, steht indes noch nicht fest. Muss das Bibliotheksteam doch den Großteil der Arbeiten für einen solchen Umzug vor dem eigentlichen Termin erledigen. Auf die Unterstützung ihrer Mitarbeiter kann die neue Leiterin dabei zählen. "Die Stimmung ist gut. Die Kollegen wollen mit mir die Ärmel hochkrempeln", sagt sie. Die sich andeutenden Veränderungen des Buchmarktes durch elektronische Bücher sieht sie als Herausforderung, ist sich aber sicher, dass das gedruckte Buch nicht sterben wird.

Wegen der kurzen Wege ist die Diplombibliothekarin in die Neunkircher City gezogen - im Gepäck zehn laufende Regalmeter Bücher. Als begeisterte Wanderin hat Sie sich auch schon in der Umgebung umgeschaut. Die Saarländer, so sagt Essler, habe sie bislang als offene, bodenständige und sehr herzliche Menschen kennen gelernt. "Ich habe das Gefühl, dass ich von der Mentalität gut hierher passe."

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Auf einen BlickDie Hauptstelle der Stadtbücherei/Mediothek in der Neunkircher Lutherstraße 10 ist montags und dienstags von 9 bis 17 Uhr geöffnet, mittwochs von 9 bis 12 Uhr, donnerstags von 13 bis 19 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr. Telefon (0 68 21) 2 36 78, E-Mail: stadtbuecherei@neunkirchen.de. Zweigstelle Furpach: Grundschule Sebachstraße, mittwochs von 9 bis 12.30 Uhr und 13 bis 17 Uhr, Tel. (0 68 21) 30 88 82. Zweigstelle Wiebelskirchen: Wibilohaus, Keplerstraße, dienstags 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 18 Uhr, Telefon (0 68 21) 5 36 41. spe

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