Saarpfalz-Kreis/Homburg. Immer mehr Kinder und Jugendliche essen nicht ausgewogen und bewegen sich zu wenig. Mittlerweile sind 15 Prozent der Kinder in Deutschland übergewichtig. Einen ganz wichtigen Gesichtspunkt bilden dabei in jungen Jahren gelernte Verhaltensmuster. Um die Gesundheitsförderung bei Kindern auszuweiten, führten das Adipositas-Netzwerk Saar und die Plattform Ernährung und Bewegung (peb) in Kooperation mit dem Saarpfalz-Kreis am Freitag den Aktionstag "Saarpfalz mit peb - Gute Zusammenarbeit in der Übergewichtsprävention" im Homburger Forum durch. Beim Markt der Möglichkeiten hatten Schulen, Kitas, Vereine und Initiativen Gelegenheit, sich mit ihren Angeboten im Bereich Prävention und Behandlung von Übergewicht zu präsentieren. Mit Markt und Workshops solle die gemeinsame Arbeit dieser Einrichtungen für mehr Lebensqualität und Gesundheitsbewusstsein angeregt und gefestigt werden, meinte Projektkoordinatorin Nina Wettern. Ein weiteres Ziel sei der Aufbau eines Netzwerkes mit möglichst vielen regionalen Akteuren. Adipositas sei in den vergangenen Jahren "zu einem wirklichen Problem" geworden, wies Dr. Angelika Thönnes, Vorsitzende des Adipositas-Netzwerkes Saar, auf den hohen Anstieg hin. Besonders Kinder litten körperlich und seelisch an ihrem Übergewicht. "Hier müssen wir etwas tun, es geht um die Gesundheit der Kinder", konstatierte Thönnes. Das Adipositas-Netzwerk Saar habe sich zum Ziel gesetzt, Gesundheitsförderung, Prävention und Versorgung zu stärken und so zur Verminderung von Übergewicht und Adipositas beizutragen. Getragen durch wissenschaftliche Erkenntnisse wolle man Einfluss nehmen auf die Ernährungsgewohnheiten, aber auch auf die Nahrungsmittelindustrie, bekräftigte Thönnes. Über 13 Prozent der Schüler seien bei ihrer Einschulung 2008/2009 übergewichtig gewesen, "die Hälfte davon war massiv übergewichtig", erklärte Landrat Lindemann. Als einen Schritt in die richtige Richtung bezeichnete er das Projekt Klasse 2000, bei dem 90 Prozent der Grundschulen vertreten seien. Bewegung, Spiel und Sport müssen Spaß machen, meinte Georg Wydra, Leiter des Sportwissenschaftlichen Instituts der Universität des Saarlandes. Er ging in seinem Referat auf die Faktoren Übergewicht, Bewegungs- und Fitnessmangel ein und stellte seine Bausteine des Wohlbefindens vor. re