Deutschlands beste Hunde

St. Wendel. Drei Tage lang war St. Wendel das bundesweite Zentrum des Turnierhundsports, denn im Sportzentrum stritten über 300 Teilnehmer mit ihren vierbeinigen Freunden um die deutsche Meisterschaft. Genauer: die Bundessiegerprüfung, bestehend aus den Disziplinen Geländelauf und Vierkampf, stand auf dem Plan

St. Wendel. Drei Tage lang war St. Wendel das bundesweite Zentrum des Turnierhundsports, denn im Sportzentrum stritten über 300 Teilnehmer mit ihren vierbeinigen Freunden um die deutsche Meisterschaft. Genauer: die Bundessiegerprüfung, bestehend aus den Disziplinen Geländelauf und Vierkampf, stand auf dem Plan. Hinzu kam der Combinations-Speed-Cup (CSC), ein Geräteparcour mit jeweils drei Vertretern aus den teilnehmenden Bundesländern, die im K.-o.-System die Besten ermittelten.Im CSC-Wettbewerb am Sonntag schafften es die saarländischen Vertreter in den beiden Altersklassen Jugend und Erwachsene aufs Treppchen. Dabei begann der Jugendstaffellauf mit einem kleinen Fauxpas: Die jungen Vertreter aus Westfalen eröffneten den emotionsgeladenen Wettkampf, doch die Zeitanlage hatte einen Aussetzer. Da aber die Westdeutschen ihren Lauf ohne Fehler absolvierten - weder Hund noch Mensch ließen ein Hindernis aus, noch rissen sie eins um - durften sie noch einmal ran.

Bei diesem außerplanmäßigen zweiten Lauf ging es somit nur um die Zeit. Verkraftet haben diesen Doppellauf Sportler beider Arten aus Westfalen mehr als gut, denn am Ende standen sie auf dem ersten Platz. Lautstark angefeuert wurden sie von mitgereisten Fans. Doch auch die Hamburger Mannschaft durfte sich über kreative Unterstützung von der Tribüne freuen. Ratschen und Sprechchören sorgten für olympiareife Stimmung.

Den jungen Saarländern hingegen wurden nicht derart exstatisch eingeheizt. Dennoch reichte es für den dritten Rang. Teammitglied Celina Schreiner vom Hundesportverein (HSV) Urexweiler stand am Sonntag sogar zwei Mal auf dem Podest, denn mit ihrem Hund Sammy errang sie im Geländelauf über 2000 Meter ebenfalls den dritten Platz. "Ich mache zum ersten Mal mit, daher bin ich sehr zufrieden", kommentierte Celina ihre Erfolge. Mutter Katja wurde mit Sammy Zweite im Vierkampf. Dennoch zeigte sie sich etwas enttäuscht: "Der erste Platz im eigenen Bundesland wäre natürlich noch schöner gewesen." Zwei weitere Lokalmatadore schafften es ebenfalls im eigenen Bundesland auf das Siegertreppchen.

Jessica Haßdenteufel wurde mit Hund Hitchkock Dritte im Vierkampf in der Altersklasse ab 15. "Das ist unglaublich, das habe ich nicht erwartet", freute sich die 15-Jährige vom HSV Urexweiler. Rigobert Haßdenteufel vom Hundesportzentrum St. Wendel lief mit Hund Pacco im Geländelauf über 2000 Meter auf den dritten Rang. Haßdenteufel: "Ich bin sehr zufrieden. In der eigenen Stadt ist der Erfolg besonders schön. Doch auch wenn ich nichts gewonnen hätte, gilt das olympische Motto: Dabeisein ist alles."

Olympiareif war auch der Einmarsch aller Teilnehmer zur Siegerehrung, getrennt nach Bundesländern. Mit zwei Ausnahmen: Erstmalig waren - außer Konkurrenz - Vertreter aus Luxemburg und Österreich bei einer deutschen Meisterschaftsprüfung. "Irgendwann wollen wir diesen bis jetzt rein deutschen Sport auch in anderen Ländern etablieren, daher luden wir Gäste aus Nachbarländern ein", erklärte Volker Heib vom St. Wendeler Hundesportzentrum.

Daher wurden die Nachbarn auch extra geehrt. Als die drei Luxemburger samt vierbeinigen Begleitern auf dem Podest standen, erlaubte sich die Turnierleitung einen weiteren Fauxpas: Die ersten Takte der deutschen Nationalhymne wurden gespielt - viel zu früh. Das Publikum lachte. Erst am Ende, als alle Preise vergeben waren, sollte das Lied aller Deutschen ertönen. Und so geschah es dann auch. Nur einige Hunde ehrten die Hymne nicht gebührend und kläfften munter vor sich hin.

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