Saarbrücken. "Warum erhalten Abiturienten des Deutsch-Französischen-Gymnasiums (DFG) in Saarbrücken einen Bonus von 0,5 Punkten auf die Abiturdurchschnittsnote und die Abiturienten des Johanneums in Homburg, die hier auch das Deutsch-Französische-Abitur machen können, nicht?", lautete die Anfrage eines anonymen Lesers.Auch das Kultusministerium habe Anfragen dieser Art erhalten, wie es der SZ mitteilte. Der Vorwurf wurde aber als falsch bezeichnet. "Die Abiturienten des DFG erhalten definitiv keine Bonuspunkte. Allerdings richten sich die Noten eines zweisprachigen Gymnasiums nicht nach dem deutschen, sondern dem europäischen Notensystem", erklärte Kerstin Schikora, Leiterin des Kultusministerinnenbüros. Das deutsche Notensystem geht ab der Oberstufe von Note 0 ( = ungenügend) bis Note 15 ( = sehr gut). Im europäischen System ist die beste Note die 10 und die schlechteste die 1. "Für Bewerbungen an deutschen Unis mit einem deutsch-französischen Abitur, müssen die Noten erst vom europäischen in das deutsche Notensystem übertragen werden. Dies geschieht nach einem von der Kultusministerkonferenz festgelegten Schlüssel. Dieser gilt für alle Deutsch-Französischen-Gymnasien gleichermaßen und enthält keinen Bonus", betont Schikora, "Vorstellbar ist also höchstens eine minimale Abweichung, die bei der Umrechnung entsteht." Diese könne aber nur so klein sein, dass sie nicht ins Gewicht falle und den Abiturienten keinen Vorteil bringen würde. sat