Deutliche Kritik an Sparvorschlägen des Uni-Präsidiums

Saarbrücken. Die Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) und die IHK kritisieren die Vorschläge des Präsidiums der Saar-Uni zu Kürzungen in den Ingenieurwissenschaften (wir berichteten) als unangemessen. VSU und IHK erwarteten hier im Gegenteil Verstärkungen

Saarbrücken. Die Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) und die IHK kritisieren die Vorschläge des Präsidiums der Saar-Uni zu Kürzungen in den Ingenieurwissenschaften (wir berichteten) als unangemessen. VSU und IHK erwarteten hier im Gegenteil Verstärkungen. SPD-Chef Heiko Maas setzte sich gestern für einen "angemessenen Inflationsausgleich" für den Uni-Etat ein. Der soll nach Ansage der Landesregierung jedoch im günstigsten Fall auf dem Stand von 2013 eingefroren werden. Auf dieser Basis errechnete Uni-Präsident Professor Volker Linneweber im von 2014 bis 2020 reichenden Entwicklungsplan ein Minus von über 70 Millionen Euro. Das Papier des Präsidiums, das der SZ vorliegt, enthält eine Reihe Sparvorschläge, die nun in den kommenden Wochen auf dem Campus diskutiert werden sollen. Danach könnten bis zu neun Lehrstühle der Ingenieurwissenschaften gestrichen und die Fakultät sieben (Physik/Mechatronik) aufgelöst und in eine erweiterte Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät integriert werden.Darüber hinaus soll die traditionelle Übersetzerausbildung zugunsten eines neuen sprachtechnologischen Forschungsschwerpunkts aufgegeben werden. In der Fakultät Empirische Humanwissenschaften sollen die Fächer Soziologie und Geographie gestrichen werden. Kürzungen sind auch bei den Bildungswissenschaften und in der Psychologie vorgeschlagen. Insgesamt könnten sieben von 24 Professuren abgeschafft werden. Dekan Professor Jochen Kubiniok beklagte, der Plan sei in mehrfacher Hinsicht nicht durchdacht. So wirkten sich Streichungen erst ab 2020 aus, die Finanzprobleme entstünden aber viel früher. Auch aus den Ingenieurwissenschaften gab es starke Kritik. Die vorgeschlagenen Änderungen seien so weitreichend, dass es konsequenter wäre, die Ingenieurausbildung ganz einzustellen, erklärten Professoren. byl

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort