Der Zwiespalt bei der Windenergie

Nicht schon wieder!“, mag mancher denken, wenn er in dieser SZ-Ausgabe erneut eine Geschichte zum Thema Windkraft und die Kontroversen darum liest. Nun mag es Zufall sein, dass sich binnen einer Woche gleich drei kommunale Räte (Mettlach, Weiskirchen und Perl) mit dem Thema beschäftigt haben.

Diese Ballung hat aber auch einen tiefer liegende Ursache: Mit Hochdruck wird landauf, landab an der planungsrechtlichen Umsetzung von Windparks gearbeitet. Denn es gibt einen merkwürdigen Zwiespalt: Einerseits herrscht Goldgräberstimmung bei den Windkraft-Befürwortern. Seit die Bundesregierung die Energiewende ausgerufen hat, erwarten Anlagenbauer, Projektentwickler und Windpark-Betreiber lukrative Geschäfte. Für klamme Kommunen birgt die Erschließung von Windrad-Standorten die Hoffnung auf zusätzliche Einnahmen durch Pacht- oder Beteiligungszahlungen. Andererseits gibt es enorme Verunsicherung. Denn jedem der Beteiligten ist klar, dass sich die Rahmenbedingungen bald gravierend verändern dürften. Sprich: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit seinen üppigen Förderbedingungen wird überarbeitet, da die Subventionierung aus dem Ruder zu laufen droht. Und weil der Rausch schon bald vorbei sein könnte, will im Moment jeder noch daran teilhaben.

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