Der Vereinsamung älterer Menschen entgegenwirken

St. Ingbert. Der Malteser Hilfsdienst will noch im ersten Halbjahr einen Stadtverband St. Ingbert gründen. Diesem Vorhaben dient am morgigen Mittwoch ein Informationsabend im Pfarrheim St. Josef, Hobelsstraße. Dort wird der Malteser Hilfsdienst (MHD) ab 18 Uhr seine Dienste und Angebote für die Menschen vorstellen.Die Initiative, diese katholische Hilfsorganisation jetzt auch in St

 Auch im Sanitätsdienst sind die "Malteser" tätig. Foto: SZ

Auch im Sanitätsdienst sind die "Malteser" tätig. Foto: SZ

St. Ingbert. Der Malteser Hilfsdienst will noch im ersten Halbjahr einen Stadtverband St. Ingbert gründen. Diesem Vorhaben dient am morgigen Mittwoch ein Informationsabend im Pfarrheim St. Josef, Hobelsstraße. Dort wird der Malteser Hilfsdienst (MHD) ab 18 Uhr seine Dienste und Angebote für die Menschen vorstellen.

Die Initiative, diese katholische Hilfsorganisation jetzt auch in St. Ingbert Fuß fassen zu lassen, ging von Pfarrer Andreas Keller aus. Der Seelsorger, der schon länger mit den Maltesern in Homburg zusammenarbeitet, ist derzeit kommissarischer Stadtbeauftragter der Malteser in der Mittelstadt. Und in dieser Funktion findet Keller eine klare Antwort auf die Frage, warum St. Ingbert denn einen weiteren Hilfsdienst brauche: "Die Zahl der älteren Menschen nimmt zu und viele von ihnen drohen zu vereinsamen - sei es aus altersbedingten Gründen, durch das Zerbrechen von Beziehungen oder die nachlassende Beteiligung am öffentlichen Leben." Bereits jetzt besuchten die St. Ingberter Pfarreien mit ihren Caritasgruppen viele dieser Älteren, aber auch Kranke. Da dies nach Kellers Einschätzung aber in Zukunft nicht ausreichen wird, werde der Einsatz der Malteser nötig: "Sie bieten mit ihrem Besuchsdienst und der Qualifikation ehrenamtlicher Helfer in diesem Bereich eine wichtige Hilfe."

Neben dem Besuchsdienst plant der MHD nach Kellers Angaben auch einen Sanitätsdienst, der insbesondere bei den vielen großen Veranstaltungen katholischer Einrichtungen in der Stadt zum Einsatz kommen soll. Dass weitere Dienste der Malteser hinzukommen werden, ist der Pfarrer optimistisch. "Schon jetzt zeigt mir die Resonanz via Internet: Das Interesse an unseren Diensten ist groß."

Keller sieht den MHD im Übrigen auch keineswegs vornehmlich als Konkurrenz zu den in der Stadt bereits bestehenden Hilfsdiensten. "Weil es immer mehr soziale Probleme, Fälle von Vereinsamung und Hilflosigkeit geben wird, sind die Herausforderungen der Zukunft so groß, dass es gar nicht genug Hilfsdienste geben kann, die sich um Arme, Kranke und Schwache kümmern." Trotz des christlichen Selbstverständnisses der Malteser spiele Glaube und Herkunft der Kranken für deren Hilfeleistung keine Rolle.

"Die Anfänge der Malteser reichen in die Zeit vor den Kreuzzügen zurück, als in Jerusalem ein Hospital für Pilger errichtet wurde. Dieses Krankenhaus stand allen offen: Christen, Juden, Moslems." Diese Offenheit sei weiter ein Leitmotiv: Als christlicher Hilfsdienst sehe letztlich in jedem Kranken Christus selbst. </bu_text></text></bu_text></text> "Es kann gar nicht genug Hilfsdienste geben."

Pfarrer Andreas Keller

Hintergrund

Der Malteser Hilfsdienst e.V. ist eine 1953 vom Malteserorden und der Caritas gegründete katholische Hilfsorganisation. Das Wappen der Malteser zeigt das weiße achtspitzige Malteserkreuz auf rotem schildförmigem Grund. Die evangelische Schwesterorganisation ist die Johanniter-Unfall-Hilfe. Der Malteser Hilfsdienst e.V. und die Malteser Hilfsdienst gGmbH haben in Deutschland nach eigenen Angaben zusammen etwa 45 000 ehrenamtliche und 3000 hauptamtliche Mitarbeiter sowie 850 000 Fördermitglieder. red

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