Der Überlebenskampf beginnt

Merzig. Den vorletzten Spieltag der alten Regionalliga-Saison würde Berthold Kreuser am liebsten aus seinem Gedächtnis löschen. Wenn der Trainer der Handballfreunde Untere Saar an die derbe 26:37-Schlappe in Groß-Umstadt denkt, ärgert er sich heute noch. Gleich zum Start der neuen Saison (Sonntag, 18 Uhr) hat sein Team nun die Chance, sich für die peinliche Pleite zu revanchieren

Merzig. Den vorletzten Spieltag der alten Regionalliga-Saison würde Berthold Kreuser am liebsten aus seinem Gedächtnis löschen. Wenn der Trainer der Handballfreunde Untere Saar an die derbe 26:37-Schlappe in Groß-Umstadt denkt, ärgert er sich heute noch. Gleich zum Start der neuen Saison (Sonntag, 18 Uhr) hat sein Team nun die Chance, sich für die peinliche Pleite zu revanchieren. Doch beim Tabellen-Siebten der Vorsaison hängen die Punkte hoch. "Groß-Umstadt ist zu Hause eine Macht. Aber wir fahren dorthin, um zu gewinnen", sagt Kreuser. Der positive Verlauf der Vorbereitung und die hauchdünne 27:29-Niederlage gegen den Zweitligisten Saarlouis im Finale des Fraulauterner Werner-Jung-Gedächtnisturniers stimmen den Wölfe-Trainer zuversichtlich. Trotzdem weiß er: So hart wie diesmal war der Überlebenskampf in der Regionalliga noch nie. Bis zu sechs der 16 Teams können in der turbulenten Spielzeit vor der anstehenden Liga-Reform absteigen. Nur jeweils neun Vereine aus den fünf Regionalligen dürfen künftig in den vier neuen dritten Ligen antreten. Die Handballfreunde wollen dazugehören und den bitteren Gang in die Viertklassigkeit vermeiden. "Aber das wird verdammt hart. Trotzdem versuchen wir, sechs Mannschaften hinter uns zu lassen", sagt Kreuser. Wenn sein Team komplett bleibe, sei vieles möglich. Der Kader sei auf allen Positionen doppelt gut besetzt. Es dürfe halt nichts passieren, betont er. In den Neuzugängen Torben Rixecker und Simon Pytlik sieht der Teamchef zwei Verstärkungen, die seine Mannschaft weiterbringen. Von Torjäger Rixecker, der vom RPS-Oberligisten SV Zweibrücken in den Merziger Rückraum wechselte, ist er besonders begeistert. "Ein Bewegungstalent. Es macht Spaß, ihm zuzusehen", schwärmt Kreuser. Linksaußen Pytlik hängt sich ebenfalls rein. Der Neuzugang vom TBS Saarbrücken soll Sebastian Bochem ersetzen und für schnelle Tempogegenstoß-Tore sorgen."Wir spielen voll auf Sieg"In ihrer ersten Saison galten die HF Untere Saar noch für viele als Absteiger Nummer eins. Das hat sich geändert. Spätestens als selbst Top-Favoriten wie Saarlouis (32:32) und Gensungen (29:30) in der Thielspark-Halle strauchelten. Im Laufe einer harten Saison hatte sich der Liga-Neuling Respekt verschafft. Rang 13 war ein Achtungserfolg. Doch Kreuser weiß, dass der 13. Platz diesmal nicht reicht, und er sieht ein weiteres Problem: "Es wird uns keiner mehr unterschätzen. Wir müssen also noch mehr Leistung bringen, um zu bestehen."Fest steht: Nur Abstiegskampf pur vom ersten Anpfiff an kann die Wölfe retten. Die ersten Punkte wollen sie deshalb am Sonntag in Groß-Umstadt erbeuten, in einem typischen Auftaktspiel mit vielen Unbekannten. "Ich denke, wir haben dort noch etwas gut zu machen. Wir spielen voll auf Sieg", sagt Berthold Kreuser.

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