Der Start ist geschafft

Velsen. Gelassen wirken sie beim Gespräch in der SZ-Redaktion, völlig entspannt - Volker Etgen, Vorsitzender des Vereins Erlebnisbergwerk Velsen, und Hermann Braun, sein Stellvertreter, sind zufrieden: Die Ziele, die sie und ihre Vereinskollegen sich gesteckt haben für 2012, haben sie erreicht

 Bergbau-Erlebnis: Für Schüler einer siebten Klasse war es im Sommer ein Riesenspaß, auf dem Velsener Förderband mitfahren zu können. Archivfoto: Charlotte Stiévenard

Bergbau-Erlebnis: Für Schüler einer siebten Klasse war es im Sommer ein Riesenspaß, auf dem Velsener Förderband mitfahren zu können. Archivfoto: Charlotte Stiévenard

Velsen. Gelassen wirken sie beim Gespräch in der SZ-Redaktion, völlig entspannt - Volker Etgen, Vorsitzender des Vereins Erlebnisbergwerk Velsen, und Hermann Braun, sein Stellvertreter, sind zufrieden: Die Ziele, die sie und ihre Vereinskollegen sich gesteckt haben für 2012, haben sie erreicht. Fast 5000 Menschen haben sie seit April 2012 durchs Erlebnisbergwerk geführt, das sich in einem Sandsteinmassiv neben der alten Grube Velsen befindet. 5000 Gästen, darunter mehr als 50 Schulklassen, haben sie so die Arbeitswelt des Steinkohlenbergbaus nahegebracht. Zahlenden Gästen, das ist wichtig: Denn der Verein nutzt das Geld, das er durch die Führungen einnimmt, um den einstigen Ausbildungsstollen zu erhalten. 3500 zahlende Besucher pro Jahr, sagt Etgen, seien nötig, um die laufenden Kosten zu decken - schon im Startjahr waren es mehr. Obwohl das Besucherjahr 2012 nur neun Monate kurz war, denn erst seit April hat der Verein die Anlage von der RAG Montan Immobilien (MI) gemietet.Das zweite Ziel war, die Betriebskosten zu senken. Von etwa 90 000 Euro war die Rede, ehe der Verein im Spätsommer 2011 auf den Plan trat. Man komme mit rund 20 000 Euro jährlich aus, hielten die engagierten Ehrenamtler dagegen. Ehemalige Bergleute, darunter Spezialisten, hatten sich die Zahlen des früheren Anlagennutzers, des TÜV Nord Bildung, genau angeschaut und Sparpotenzial entdeckt. Die Vereins-Schätzung habe sich bestätigt, sagt jetzt Hermann Braun, der zweite Vorsitzende. Obwohl schon eine teure Anschaffung fällig war: Den Kompressor für die Druckluft im Stollen brauchte der TÜV Nord anderswo, der Verein musste ihn ersetzen. Auch die Vorschriften des Bergamts - das Erlebnisbergwerk steht noch unter Bergrecht - seien mit Blick auf die Kosten nicht ohne, berichten Etgen und Braun: regelmäßige Sicherheitsprüfungen für die Technik, Spezial-Schulungen für die Besucherbegleiter. 17 Vereinsmitglieder, darunter vier Franzosen, sind inzwischen als Bergwerks-Führer ausgebildet, drei weitere kommen demnächst hinzu.

Der Verein, sagen Etgen und Braun, will weitermachen, auf lange Sicht. Bisher sei der Mietvertrag mit der RAG MI aber befristet bis Ende 2013. Die beiden hoffen, dass früh klar wird, wie es danach weitergeht. > Weiterer Bericht folgt.

Auf einen Blick

 Volker Etgen (rechts) und Hermann Braun vom Verein Erlebnisbergwerk Velsen in der Völklinger SZ-Redaktion. Foto: Iris Maurer

Volker Etgen (rechts) und Hermann Braun vom Verein Erlebnisbergwerk Velsen in der Völklinger SZ-Redaktion. Foto: Iris Maurer

Das Erlebnisbergwerk Velsen in einem Sandsteinmassiv neben der alten Grube hat bis Ende 2011 der bergmännischen Berufsausbildung gedient. Es gibt dort gut 700 Meter Untertage-Strecken auf drei Sohlen, mit kompletter Technik. Seit April 2012 führt ein Verein dort Besucher (Kosten pro Person: 7,50 Euro). Kontakt: Tel. (01 76) 56 58 60 13, Internet: www.erlebnisbergwerkvelsen.de. dd

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