Der Schiedsmann und die Streithähne

Oberthal. Sie lösen die Probleme dort, wo sie entstanden sind, nämlich in den Dörfern. Sie suchen über das Gespräch, dass sich die Streithähne einigen und entlasten auf diese Weise die Gerichte. Die Rede ist von den Schiedsmännern- und frauen, die es in jeder Gemeinde gibt. Einer von ihnen ist Heribert Demuth aus Oberthal, der am 26

 Heribert Demuth bekam eine Urkunde. Mit dabei waren: Christian Seel, Elmar Schneider, Helmut Adams, Heribert Demuth, Hildegunde Demuth und Stephan Rausch. (von links) Foto: B & K

Heribert Demuth bekam eine Urkunde. Mit dabei waren: Christian Seel, Elmar Schneider, Helmut Adams, Heribert Demuth, Hildegunde Demuth und Stephan Rausch. (von links) Foto: B & K

Oberthal. Sie lösen die Probleme dort, wo sie entstanden sind, nämlich in den Dörfern. Sie suchen über das Gespräch, dass sich die Streithähne einigen und entlasten auf diese Weise die Gerichte. Die Rede ist von den Schiedsmännern- und frauen, die es in jeder Gemeinde gibt. Einer von ihnen ist Heribert Demuth aus Oberthal, der am 26. Juni 1986 auf dieses Amt vereidigt worden und nun seit 25 Jahren im Amt ist.Während einer Feierstunde im Oberthaler Rathaus zeichnete Christian Seel, Abteilungsleiter im saarländischen Justizministerium, den Schiedsmann mit der Silbernen Ehrennadel und mit einer Urkunde aus. Wie sehr der Oberthaler Bürgermeister Stephan Rausch (CDU) die Arbeit von Heribert Demuth zu schätzen weiß, hob er in seiner Ansprache hervor. Wenn die Schiedsleute in den Nachschlagewerken als Menschen bezeichnet werden, "die weniger wichtige Angelegenheiten" von in Streit geratenen Bürgern schlichten, so könne er das nicht vorbehaltlos unterschreiben. Den Streithähnen seien ihre Fälle sehr wohl wichtig. Viele dieser Fälle ließen sich vor dem Schiedsmann klären, weil nicht jeder Konflikt vor Gericht ausgetragen werden könne. "Miteinander reden ist besser, als den Klageweg zu gehen, wenn es zum Beispiel um den Heckenschnitt, das Reinigen der Dachrinne oder um die Äste über dem Hausdach geht", sagte der Rathauschef. "In den Gesprächen ist jedoch viel Fingerspitzengefühl notwendig." Stephan Rausch lobte Heribert Demuth auch dafür, dass er vor einiger Zeit auch die Schiedsmannbezirke in Gronig und Güdesweiler übernommen habe.

Der Direktor des St. Wendeler Amtsgerichts, Helmut Adams, bestätigte, dass die Gerichte von der Arbeit der Schiedsleute profitieren. Und an Heribert Demuth gewandt: "Es ist eine außerordentliche Leistung, ein solches Amt 25 Jahre lang auszuüben." Eine Urkunde und die silberne Ehrenmedaille des Bundes Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen überreichte der Vorsitzende des Bezirks Saar Ost, Elmar Schneider, dem Jubilar, der, so stellte er fest, ein Drittel seines Lebens der Schiedsmanntätigkeit gewidmet habe. "Die Fälle, die den Schiedsleuten vorgebracht werden, sind zwar weniger geworden, aber nicht leichter", bemerkte Schneider. Zuhören und viel Geduld seien die Haupttugenden der Streitschlichter. gtr

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