Der Retter-Chef vom Hessenweg

Saarbrücken. "Superstark." Josef Schun (35) muss gar nicht lange überlegen, wie er Saarbrücken - und St. Johann - findet. Dort, in der Feuerwache 1 am Hessenweg, steht sein Schreibtisch in Fahrraddistanz zum Rathaus St. Johann. Für Schun ist das ein weiterer Vorzug im Land der kurzen Wege

Saarbrücken. "Superstark." Josef Schun (35) muss gar nicht lange überlegen, wie er Saarbrücken - und St. Johann - findet. Dort, in der Feuerwache 1 am Hessenweg, steht sein Schreibtisch in Fahrraddistanz zum Rathaus St. Johann. Für Schun ist das ein weiterer Vorzug im Land der kurzen Wege.Schließlich hat der neue Chef der Berufsfeuerwehr Saarbrücken sich ganz bewusst für das Saarland und dessen Hauptstadt entschieden. Damals, vor vier Jahren, als er, schon stellvertretender Leiter der Berufsfeuerwehr Remscheid, aus dem Bergischen Land an die Saar kam und die Herausforderung in einem "absoluten Oberzentrum" suchte. Er nahm sie an, wurde erst stellvertretender Leiter der einzigen Berufsfeuerwehr des Saarlandes, und er ist jetzt als Nachfolger von Roland Demke ihr Chef.

"Saarbrücken ist für mich - von Remscheid her gesehen - eine berufliche Weiterentwicklung. Es ist eine Stadt, die schon von der enormen Einpendlerzahl her eine berufliche Herausforderung darstellt." Für Schun ist das ein weiterer Meilenstein in den gut anderthalb Jahrzehnten, in denen er auf etlichen Ausbildungsetappen viel gelernt hat.

Breite Ausbildung

Er wollte von Anfang an Feuerwehrarbeit mitgestalten, holte sich Schritt für Schritt das Know-how. Sei es beim Studium der Sicherheitstechnik in Wuppertal, das er als Diplom-Ingenieur im Fachgebiet Brand- und Explosionsschutz beendete. Sei es im Institut für Brand- und Katastrophenschutz Heyrothsberge, wo für Feuerwehrleute aus ganz Deutschland die Ausbildung für den höheren Dienst beginnt, gefolgt von etlichen Stationen quer durch die Republik. Dann ging's nach Remscheid, schließlich nach Saarbrücken.

Kennen- und liebengelernt haben Schun und seine Frau die Stadt beim Altstadtfest. Der neue Berufsfeuerwehrchef mag seit dem ersten Tag an der Saar die Harmonie von Arbeit und Lebensqualität. Er schätzt die Menschen, die sich in der Feuerwehr engagieren, sei es als Profis oder als Ehrenamtliche in der Freiwilligen Feuerwehr Saarbrücken. "Die Größe und die Einstellung unserer freiwilligen Feuerwehr sind bundesweit einmalig", sagt Schun. Und er ist stolz darauf, wie sein rund 200-köpfiges Berufsfeuerwehr-Team mit den etwa 800 Freiwilligen zusammenarbeitet. "Das ist ein sehr, sehr gutes Miteinander", sagt er am Abend eines ausnahmsweise ruhigen Tages in der Feuerwache 1.

Schun und seinen Leuten ist nicht anzumerken, dass sie jederzeit ein schweißtreibender, das Äußerste fordernder Einsatz aus der ruhigen Routine in der Wache reißen kann. Auch Schuns Arbeit reicht weit über den Schreibtisch hinaus. "Natürlich bin ich nach wie vor als Einsatzleiter tätig. Das ist doch die beste Möglichkeit, um zu sehen, ob meine Leute die richtige Ausrüstung haben." 13 Millionen Euro gibt die Stadt Saarbrücken pro Jahr für ihre 1000 Feuerwehrleute aus.

"Wir sind gut aufgestellt"

Ob das reicht und wie viel Feuerwehr die Stadt Saarbrücken braucht, das soll der Brandschutzbedarfsplan zeigen, den Schun und seine Leute in diesem Jahr für die Politik erarbeiten. Für Schun steht fest: "Wir sind gut aufgestellt."

Die Pausen zwischen Schreibtischarbeit, Sitzungen und Einsätzen genießt Josef Schun im Nauwieser Viertel, die Feierabende, indem er sich mit seiner Frau eine Extraportion Kultur gönnt. Sei es beim Opern- oder Schauspielabend im Staatstheater. Oder beim "Familie-Popolski-Konzert" in der Garage.

Und wenn das Wetter besonders schön ist, zieht's Schun des Öfteren in den Biergarten am Staden. Ein Grund mehr für den Wahl-Rodenhofer, Saarbrücken - und nicht zuletzt St. Johann - zu mögen.

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