Der Rachefeldzug, der keiner gewesen sein soll

War es ein Missverständnis? War es ein gut gedachter, aber schlecht gemachter Verbesserungsversuch? War es eine unwürdige oder eine dringend notwendige Debatte? War es einfach nur Politik? Wahrscheinlich hat eine Mischung aus all dem zu der "emotionalen Achterbahnfahrt" geführt hat, von der Dieter Blase diese Woche sprach

War es ein Missverständnis? War es ein gut gedachter, aber schlecht gemachter Verbesserungsversuch? War es eine unwürdige oder eine dringend notwendige Debatte? War es einfach nur Politik? Wahrscheinlich hat eine Mischung aus all dem zu der "emotionalen Achterbahnfahrt" geführt hat, von der Dieter Blase diese Woche sprach. Dieter Blase hat zehn Jahre lang bei der städtischen Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung (GIU) gearbeitet, seit 2001 als Geschäftsführer. Diese Woche hat ihm die GIU zum Abschied eine Feier organisiert. Eine Feier, nach der es vor einem Jahr nicht ausgesehen hat, wie Blase sagte. Im Frühjahr 2008 schickte sich die damalige CDU/FDP-Stadtratsmehrheit nämlich an, die GIU zu liquidieren. Die sollte in einer neuen Gesellschaft aufgehen, in der alle Wirtschaftsförderungsaktivitäten sowie das Gebäude- und Flächenmanagement der Stadt gebündelt werden. Dass die CDU damals betonte, dass das "kein Rachefeldzug gegen die GIU " sei, lässt darauf schließen, dass es genau das eben doch war.Warum aber Rache nehmen an einer städtischen Firma, die unter anderem die Saarterrassen entwickelt, in den ehemaligen AW-Hallen einen Handwerkerpark etabliert, das Technologiezentrum in Burbach vorangebracht, aus der Artilleriekaserne in St. Arnual ein Vorzeigewohngebiet gemacht und "Stadtmitte am Fluss" auf den Weg gebracht hat? Lag es daran, dass die GIU mit etwa sieben Millionen Euro Zuschussbedarf angeblich zu teuer ist? Oder doch eher daran, dass die GIU aus CDU-Sicht ein "roter Laden" ist, eine Organisation, die den SPD-Oberbürgermeistern Hajo Hoffmann und Charlotte Britz Erfolge beschert hat?Nun wird die neue mit der alten Stadtratsmehrheit darüber beraten müssen, wie man Wirtschaftsförderung und Strukturpolitik in Saarbrücken verbessert. Zum Glück jetzt ohne Racheplan - und leider ohne Dieter Blase.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort