Der Musiksommer naht

Homburg. Am 22. Mai geht's los, dann erklingt auf dem Historischen Marktplatz in Homburg wieder Jazz aus allen Trompeten. Und zwar am Freitagabend von 19 bis 22 Uhr unter dem Titel "Querbeat" und am Samstag mit dem allseits beliebten Jazzfrühschoppen zwischen 11 und 14.30 Uhr

 Die Jazz-Konzerte sind weit über Homburg hinaus bekannt. Kein Wunder, sie haben Nivau und kosten keinen Eintritt. Hier spielt die Groovin' High Group auf dem Marktplatz. Foto: Michael Schneider

Die Jazz-Konzerte sind weit über Homburg hinaus bekannt. Kein Wunder, sie haben Nivau und kosten keinen Eintritt. Hier spielt die Groovin' High Group auf dem Marktplatz. Foto: Michael Schneider

Homburg. Am 22. Mai geht's los, dann erklingt auf dem Historischen Marktplatz in Homburg wieder Jazz aus allen Trompeten. Und zwar am Freitagabend von 19 bis 22 Uhr unter dem Titel "Querbeat" und am Samstag mit dem allseits beliebten Jazzfrühschoppen zwischen 11 und 14.30 Uhr.Allerdings hat Paul Schönborn von der Interessengemeinschaft Homburger Altstadt, der diese Veranstaltung seit Jahren organisiert, einige Abstriche machen müssen: Es wird in diesem Jahr zwei Freitagskonzerte weniger als 2009 geben, auch der Samstag wurde um ein Konzert verkürzt, betonte er anlässlich eines Besuches in unserer Redaktion. Das heißt, statt 32 Jazzkonzerten wie bisher, waren in diesem Jahr nur 29 finanziell zu stemmen. Deshalb endet der Samstagsfrühschoppen bereits am 11., Querbeat am 3. September.

Die Musikvorstellungen sind zwar nach wie vor für alle Zuhörer kostenlos und der Zuschuss der Stadt für das Musiksommerbudget beträgt unverändert 40 000 Euro. "Allerdings ist das Sponsoring zurückgegangen", sagt Paul Schönborn, "die finanzielle Situation hat sich damit verschärft." OB Karlheinz Schöner habe signalisiert, "dass er keine Möglichkeit sieht, über die 40 000 Euro hinaus noch mehr Zuschüsse aus der Stadtkasse lockerzumachen."

Der Kulturbeigeordnete Raimund Konrad, der ebenfalls in der Reaktion vorbeischaute, hob hervor, dass "von städtischer Seite dem Musiksommer viel Beachtung geschenkt wird". Und dass es keine Selbstverständlichkeit sei, alle diese Konzerte kostenlos anzubieten. Die Frühschoppenkonzerte am Samstag seien mit den 40 000 Euro der Stadt zwar abgesichert, der Freitagabend mit "Querbeat" hingegen nicht, so Schönborn. "Die Wirte in der Altstadt lieben diesen Freitag, weil er ihnen zwischen 19 und 22 Uhr spürbar mehr Gäste bringt", sagte er. Wer genauer hinschaut, wird feststellen, dass in diesem Jahr verstärkt einheimische Bands zum Zuge kommen, zum Beispiel die Uni-Bigband am 24. Juli oder das Ensemble "Remember Jonny Kowa" aus Neunkirchen am 7. August. An den Freitagen sind Bands im Einsatz, die aus Homburg stammen, wie etwa "Four on the floor" (11. Juni) "Robert, Du&Ich" (16. Juli), das Wiedemann Conbrio Quartett (23. Juli) und Jo Lauer (3. September). Paul Schönborn hat sich trotz der angespannten Finanzen bemüht, einige internationale Topvorstellung einzukaufen. Aus England, Australien und Frankreich kommen die Stars, die gerade auf Deutschlandtournee weilen. Dazu zählen zum Auftakt am 22. Mai "Max Collie & his Rhythm Aces" aus England, und "The Syncopators" am 29. Mai aus Australien. Ein besonderes Ereignis sind auch "Les Haricots Rouges" aus Frankreich am 26. Juni. Auch auf die "Jazz Lips" aus Hamburg am 21. August freut sich Schönborn: "Das ist eine echte Kultband".

Meinung

Geld gespart, keiner merkt's

Von Merkur-MitarbeiterinChristine Maack

 Paul Schönborn stellt das Programm für den Jazz-Sommer vor, rechts SZ-Redakteurin Christine Maack. Foto: SZ

Paul Schönborn stellt das Programm für den Jazz-Sommer vor, rechts SZ-Redakteurin Christine Maack. Foto: SZ

 Die Jazzkonzerte sind weit über Homburg hinaus bekannt. Kein Wunder, sie haben Niveau und kosten keinen Eintritt. Hier spielt die Groovin' High Group auf dem Marktplatz. Foto: Michael Schneider

Die Jazzkonzerte sind weit über Homburg hinaus bekannt. Kein Wunder, sie haben Niveau und kosten keinen Eintritt. Hier spielt die Groovin' High Group auf dem Marktplatz. Foto: Michael Schneider

 Paul Schönborn stellt das Programm für den Jazzsommer vor, rechts Merkur-Mitarbeiterin Christine Maack. Foto: PM

Paul Schönborn stellt das Programm für den Jazzsommer vor, rechts Merkur-Mitarbeiterin Christine Maack. Foto: PM

Der Musiksommer, ein wichtiges kulturelles Aushängeschild, hat ein paar Federn lassen müssen. Aber gemessen an der äußerst angespannten Homburger Haushaltlage, ist er noch gut weggekommen. Die Zuschüsse der Stadt wurden nicht gestrichen, nur die Sponsorengelder brachen ein. Damit sind zwar drei Konzerte im September weggefallen, aber auch das ist zu verkraften. Denn die Sommersaison muss ja nicht bis in die zweite Septemberhälfte hineingehen. Wichtig ist, dass man in der Hochsaison Juni, Juli, August auf fröhliche Jazzklänge nicht verzichten muss. Auch für einige Höhepunkte hat Paul Schönborn wieder gesorgt. Finanziert hat er sie durch den verstärkten Einsatz einheimischer Bands, die keine Nebenkosten verursachen. Irgendwie muss jeder rechnen.

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