Der Meister entdeckt ein neues Gefühl

Homburg. Er ist doch nicht unbesiegbar. Mit dieser Erkenntnis musste der Meister der Fußball-Oberliga, der 1. FC Saarbrücken, die Heimreise aus Homburg antreten. In einem Saarderby, in dem es eigentlich nur um die Ehre ging, bezog der FCS mit 1:2 (1:1) völlig verdient die erste Saisonniederlage

Homburg. Er ist doch nicht unbesiegbar. Mit dieser Erkenntnis musste der Meister der Fußball-Oberliga, der 1. FC Saarbrücken, die Heimreise aus Homburg antreten. In einem Saarderby, in dem es eigentlich nur um die Ehre ging, bezog der FCS mit 1:2 (1:1) völlig verdient die erste Saisonniederlage. "Ich bin weniger von der Niederlage enttäuscht, sondern von der Art, wie sich die Mannschaft präsentiert hat", machte FCS-Trainer Dieter Ferner seinem Ärger Luft: "Ich hatte nicht erwartet, dass diese Mannschaft ein Spiel einfach so hergibt. Das werde ich auch noch mal deutlich ansprechen."FCS-Spieler Marcel Schug ärgerte sich vor allem für die gut 3000 blau-schwarzen Schlachtenbummler, die der Mannschaft im Derby den Rücken stärken wollten. "Obwohl wir schon Meister sind, sind so viele gekommen. Da tut eine solche Niederlage doppelt weh", sagte Schug.Im Homburger Waldstadion machten aber zunächst wieder die Chaoten auf sich aufmerksam. Mit Feuerwerkskörpern, Kanonenschlägen und Rauchbomben zerstörten die Unbelehrbaren die positiven Eindrücke, die die Fußballanhänger des FCS in den vergangenen Monaten hinterlassen hatten. Offiziell waren am Samstag 5728 Zuschauer in Homburg. Sie erlebten nach sechs Minuten die Führung des Gastgebers. Nach einem weiten Schlag aus der Homburger Hälfte sah die Innenverteidigung des FCS tatenlos zu, wie Michael Berndt den Ball mit der Fußspitze vorbei an FCS-Torwart Tobias Rott ins Tor bugsierte. Der Ausgleich 13 Minuten später verdient eine Nominierung für das Tor des Monats: Nazif Hajdarovic hatte fast von der rechten Eckfahne den Ball zu Nico Weißmann am Fünfmeterraum gepasst. Der Regisseur tanzte zwei Homburger aus, und legte für Gregory Strohmann auf. Der Deutsch-Amerikaner hätte selbst schießen können, sah aber ganz links den noch besser postierten Sammer Mozain, der aus fünf Metern seinen 15. Treffer in dieser Saison erzielte.Die Entscheidung in einem ansehnlichen Derby fiel nach einer Stunde. Der am Samstag ganz schwache Marcel Rozgonyi vertändelte den Ball gegen David Seibert. Dessen Flanke köpfte völlig freistehend Julien Turnau aus fünf Metern über die Linie. "Es tut mir Leid", sagte der Routinier des FCS sichtlich geknickt, "ich spiele dem Gegner den Ball in die Füße. Aber bei der Flanke war der Ball im Aus." Schiedsrichter Philipp Schmitt sah es anders, er gab den Treffer. "Ich hatte meiner Mannschaft vor dem Spiel gesagt: Heute gewinnt, wer es mehr will", erklärte Homburgs Trainer Jens Kiefer. Und genau so kam es dann auch. "Ich hatte nicht erwartet, dass diese Mannschaft ein Spiel einfach so hergibt."Dieter Ferner, Trainer des FCS

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