Der Mann mit den großen Plänen

Selten schwärmt wohl ein Minister so von seinem Büro wie Ulrich Commerçon. Die Eröffnung der Ausstellung "Dialog über die Grenze", die dem Architekten George-Henri Pingusson gewidmet ist, geriet dem Minister für Bildung und Kultur zur Lobrede

Selten schwärmt wohl ein Minister so von seinem Büro wie Ulrich Commerçon. Die Eröffnung der Ausstellung "Dialog über die Grenze", die dem Architekten George-Henri Pingusson gewidmet ist, geriet dem Minister für Bildung und Kultur zur Lobrede. Auf den Architekten, aber auch auf das 1954 gebaute heutige Bildungsministerium, das Pingusson seinerzeit als französische Botschaft in Saarbrücken entworfen hatte. "Ein Stück Baukultur" nannte es der Minister. "De Kultus" heißt es bei vielen, die eher achtlos an dem Bau in der Hohenzollernstraße 62 entlangfahren oder -laufen. Über die Zeit beherbergte es Ministerien unterschiedlicher politischer Couleur und mit jeweils anderen, oft umständlichen Bezeichnungen. Kultur war meist dabei.Nirgendwo wäre eine Ausstellung über Pingusson, der große Pläne mit Saarbrücken hatte, besser untergebracht als in diesem Haus. Von außen wird es meist nur als das "schmale Handtuch" wahrgenommen: 100 Meter lang und acht Meter breit. Doch es ist mehr. Und auch wenn die Mitarbeiter sich nicht unbedingt wohlfühlen, wenn das Gebäude sehr sanierungsbedürftig ist, bleibt der Minister überzeugt: Wer einmal drin war, werde sich in das Gebäude verlieben. Eine gute Zeit zum Verlieben wäre von jetzt an bis zum Herbst. Dann müssen alle raus aus dem Haus und in die Alte Post in der Trierer Straße umziehen. Bis Ende April sollte man sich die Ausstellung anschauen, die der Werkbund Saar mit der Stiftung Baukultur Saar, der Hochschule für Technik und Wirtschaft und dem Maison de l'Architecture de Lorraine Nancy ausgerichtet hat.

Bevor es zur Baustelle wird, soll das Gebäude noch glänzen. Der französische Generakonsul Frédéric Joureau sagte bei der Ausstellungseröffnung auch wann: Der Empfang zum französischen Nationalfeiertag im Juli werde hier stattfinden.

Die Ausstellung dauert bis zum 24. April und ist montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr zu sehen.

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