Der Bruder von Micha Groß übernimmt

Ludweiler. Eigentlich lief beim Fußball-Bezirksligisten SV Ludweiler alles nach Plan. Die Mannschaft spielte erfolgreich - seit vergangenem Wochenende steht die Landesliga-Qualifikation fest. Sie wuchs enger zusammen und hatte mit Micha Groß einen Trainer, der schon frühzeitig für die neue Saison zugesagt hatte. Doch hier liegt genau der Knackpunkt: "hatte"

Ludweiler. Eigentlich lief beim Fußball-Bezirksligisten SV Ludweiler alles nach Plan. Die Mannschaft spielte erfolgreich - seit vergangenem Wochenende steht die Landesliga-Qualifikation fest. Sie wuchs enger zusammen und hatte mit Micha Groß einen Trainer, der schon frühzeitig für die neue Saison zugesagt hatte. Doch hier liegt genau der Knackpunkt: "hatte". Denn vor vier Wochen teilte Groß dem Verein mit, dass er berufsbedingt nicht mehr zur Verfügung stehen könne.

"Wir waren schlicht und ergreifend schockiert, zumal wir es so kurz vor Saisonende erfahren haben", zeigt sich Michael Blatt vom Spielausschuss immer noch mitgenommen von dieser Entscheidung. Und Micha Groß gibt offen zu, "dass es zum Teil auch mein Fehler war, wie das Ganze abgelaufen ist". Und so stand der SV Ludweiler plötzlich ohne Trainer da. "Die Mannschaft hatte unter der Voraussetzung, dass Micha Groß Trainer bleibt, zugesagt", berichtet Blatt. Das Team drohte auseinanderzubrechen.

Doch die Lösung war schnell gefunden - und hätte wortwörtlich kaum näher bei Micha Groß liegen können. Denn Groß' Bruder Frank wird die Mannschaft übernehmen. Für Micha Groß überraschend, aber verständlich: "Ich hatte eigentlich auch an ihn gedacht, wollte ihn aber nicht vorschlagen. Unsere Fußballphilosophie ist sehr ähnlich." Aber dann kam der Verein eben recht schnell selbst auf die Idee, was im Endeffekt auch das Auseinanderbrechen des Kaders verhinderte. Zwar wird Thomas Herber, mit 36 Treffern erfolgreichster Schütze, den Verein schon nach seiner ersten Saison in Richtung SV Karlsbrunn verlassen, aber "bisher haben wir uns immer auf unser Näschen verlassen können", hofft Blatt. So wie vor der Saison mit Herber und Holger Nimsgern, die vom FSV Lauterbach gekommen waren und in Ludweiler zu festen Größen reiften, wie Blatt nicht ohne Stolz berichtet: "Das hatte vor der Saison ja auch niemand erwartet, dass unsere beiden Lauterbacher so einschlagen." Zwar steht mit Christian Graf vom SC Roden erst ein Neuzugang fest, aber "zwei bis drei Namen" sind laut Blatt noch im Topf.

Zuerst stehen allerdings die Feierlichkeiten zur Qualifikation für die Landesliga an, die Micha Groß sicher nicht nur mit einem lachenden Auge verfolgen wird: "Es ist eine komische Situation. Sonst, wenn man den Verein verlässt, hat man ja ein besseres Angebot oder es hat irgendwas nicht gestimmt. Das ist jetzt anders." Und nicht schön anders. "Es ist eine komische Situation. Sonst, wenn man den Verein verlässt, hat man ja ein besseres Angebot. Oder es hat irgendwas nicht gestimmt. Das ist jetzt anders."

Micha Groß (Foto: Wieck), Noch-Trainer des SV Ludweiler

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort