Der Bergbau als Teil des Saarlandes

Luisenthal. Mit der Schließung des letzten Bergwerks im Saarland ist eine fast drei Jahrhunderte währende Epoche vorüber. Mitte des 18. Jahrhunderts begann der professionelle Kohlebergbau an der Saar unter fürstlicher Führung

Luisenthal. Mit der Schließung des letzten Bergwerks im Saarland ist eine fast drei Jahrhunderte währende Epoche vorüber. Mitte des 18. Jahrhunderts begann der professionelle Kohlebergbau an der Saar unter fürstlicher Führung. Nach dem Ersten Weltkrieg stand die Grube unter französischer Leitung und beschäftigte zeitweise über 55 000 Arbeiter, die jährlich bis zu 15 Millionen Tonnen Kohle förderten. Aufgrund der sinkenden Förderungen nahm nach dem Zweiten Weltkrieg die Zahl der Beschäftigten rasant ab, sodass die "mission de francaise de mines de la sarre" den Vorstand führte.Doch auch dies konnte den saarländischen Bergbau nicht mehr erblühen lassen. Wegen der steigenden Subventionen, die der Staat leisten musste, sowie der billigeren Importkohle auf den Weltmärkten ging der Bergbau schleichend, aber unaufhaltsam dem Ende entgegen. So schlossen ab den 1960er Jahren die Zechen. Mit der Schließung der einzigen verbliebenen Grube Ensdorf am 1. Juli verlieren nun die letzten 3600 Bergleute ihren Job.

Dennoch hinterließ der Bergbau im Saarland seine Spuren. Zur negativen Kehrseite des Kohleabbaus gehörten zahlreiche Erdeinbrüche, die durch Hohlräume im Boden entstanden und zu kleineren Erdbeben führten. So findet man noch heute in vielen saarländischen Dörfern beschädigte Häuser. Zusätzlich leiden viele Bergleute unter Lungenschäden, die durch den Kohlenstaub hervorgerufen wurden. Daher fällt die Lebenserwartung eines Bergarbeiters, im Vergleich zu anderen Berufen, eher gering aus.

Andererseits war der Bergbau ein soziales Unternehmen und der Grubenbetreiber schaffte Wohnraum für seine Beschäftigten. So ist das Bild einiger Dörfer stark von solchen Grubenhäusern geprägt. Auch das große Grubenunglück in Luisenthal mit 300 gestorbenen Bergleuten ist für Saarländer unvergesslich. Somit wird der Bergbau im Saarland niemals aus der Erinnerung verschwinden, ist ein Teil des Saarlandes und nimmt einen bedeutenden Platz in dessen Geschichte ein.

 Die Fördertürme des Bergwerks Luisenthal. Foto: Jonas Krämer

Die Fördertürme des Bergwerks Luisenthal. Foto: Jonas Krämer

 Die Fördertürme des Bergwerks Luisenthal. Foto: Jonas Krämer

Die Fördertürme des Bergwerks Luisenthal. Foto: Jonas Krämer

Jonas Krämer, Klasse 8b1 Gymnasium am Schloss, Saarbrücken

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