Der Andrang könnte größer sein

Altenwald · 13 Frauen arbeiten im Altenwalder Dorfladen, der seit Sommer vergangenen Jahres existiert. Der Kundenansturm ist jedoch nicht so gewaltig wie anfangs erhofft. Das erfuhr die SZ diese Woche beim Ortstermin.

 Yvonne Quirin, Lornije Miftaraj, Sati Aker, Nadine Becker und Marion Leismann (von links) und all die anderen im Verkauf beschäftigten Frauen freuen sich auf Kunden, die den Altenwalder Dorfladen aufsuchen. Foto: Thomas Seeber

Yvonne Quirin, Lornije Miftaraj, Sati Aker, Nadine Becker und Marion Leismann (von links) und all die anderen im Verkauf beschäftigten Frauen freuen sich auf Kunden, die den Altenwalder Dorfladen aufsuchen. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Beim Dorfladen in Altenwald am Markt läuft's noch nicht rund: Das ambitionierte Projekt steht noch nicht so im Fokus der Bürger wie gewünscht. Dies teilte Monika Steffen-Rettenmaier diese Woche bei einem Ortstermin mit. Wobei generell alle Dorfläden der Neuen Arbeit Saar (NAS) nur durch Zuschüsse betrieben werden könnten, wie deren Geschäftsführerin betonte. Neben Standorten in Saarbrücken am Wackenberg und in Auersmacher ist der Laden im Sulzbacher Stadtteil das dritte Projekt dieser Art der NAS. Die Einrichtung des Diakonischen Werkes versucht so, Langzeitarbeitslose wieder ins Berufsleben zu integrieren. Das Beschäftigungsprojekt in Altenwald sei bis Ende Juni gesichert. Wie es danach weitergeht, sei vorerst noch völlig offen. Natürlich könne man nicht mit den Preisen der Discounter mithalten, "dennoch bieten wir sehr humane Preise", sagte Carola Schlichter-Lehnhart, Leiterin der federführenden NAS-Abteilung "Hilfe zur Arbeit Saarbrücken". Nochmals verwies sie auf das für einen kleinen Laden doch recht umfangreiche Angebot. Den täglichen Bedarf mit frischem Brot, belegten Brötchen, Kaffee zum Mitnehmen, Toilettenpapier oder Reinigungsmitteln könne man hier locker decken. "Wir wollen den Einzelhandel auch nicht spielen, sondern richtig betreiben", betonen die beiden Frauen.

Einige soziale Aspekte dürften ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Viele Kunden kämen zum Beispiel, um ein kleines Gespräch im Laden zu führen. Vor allem aber sei für die hier beschäftigten Frauen - zurzeit sind es 13 im Verkauf - die Arbeit wichtig, weil man so beispielsweise wieder zu mehr Selbstvertrauen gelangen könne. Auch habe die NAS, im Gegensatz zu Discountern, einen persönlichen Bringservice nach telefonischer Bestellung. Alle beschäftigten Frauen kommen aus der näheren Umgebung, drei wohnen sogar "direkt ums Eck", und haben einen völlig unterschiedlichen Werdegang. Eine Vermittlung an nachfolgende Arbeitgeber sei bereits mehrfach gelungen.

Um den Gemeinschaftsgeist zu stärken, tragen die Mitarbeiterinnen jetzt einheitliche Kleidung. Dank einer Spende der evangelischen Frauenhilfe, Kreisverband Ottweiler, war es möglich, für alle T-Shirts drucken zu lassen. Bei einer kleinen Feierstunde wurden diese in den Räumen des Dorfladens, Grubenstraße 20, übergeben. Überreicht wurden sie von den Vorstandsmitgliedern Heidrun Eickhoff und Doris Siebert.

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HintergrundDer Dorfladen in Altenwald ist ein Projekt der Neuen Arbeit Saar, eine Einrichtung der Diakonie, die versucht, Langzeitarbeitslose wieder ins Berufsleben zu integrieren. In Altenwald sind zurzeit zwölf Stellen besetzt, eine Frau arbeitet hier dank des Förderprogramms "Bürgerarbeit". Der Dorfladen bietet viele Waren des täglichen Bedarfs an. bo

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