Denn sprechen lernen ist nicht selbstverständlich

Kreis Neunkirchen. Hebammen, Erzieherinnen, medizinisches Fachpersonal und viele Kooperationspartner der unterschiedlichsten Institutionen trafen sich jetzt zur fünften Fortbildungsveranstaltung des Präventionsprojektes "Frühe Hilfen, keiner fällt durchs Netz"

Kreis Neunkirchen. Hebammen, Erzieherinnen, medizinisches Fachpersonal und viele Kooperationspartner der unterschiedlichsten Institutionen trafen sich jetzt zur fünften Fortbildungsveranstaltung des Präventionsprojektes "Frühe Hilfen, keiner fällt durchs Netz". Das Gesundheits- und das Jugendamt des Landkreises Neunkirchen waren laut einer Pressemitteilung mit der Resonanz sehr zufrieden.Joachim Brill, Amtsleiter des Kreisjugendamtes, eröffnete die Fortbildungsreihe und betonte: "Sprache / Sprechen ist das wichtigste Kommunikationsmittel des Menschen und gilt als eine Schlüsselkompetenz für die gesunde Entwicklung eines Kindes. Sprachentwicklungsstörungen gehen mit einem erheblichen Risiko für die emotionale und soziale Entwicklung eines Kindes einher." "Schulprobleme sind die Regel", erläuterte Ruth Wolff, stellvertretende Amtsleiterin des Gesundheitsamtes und Schulärztin des Landkreises Neunkirchen, anhand der zunehmenden sprachlichen Auffälligkeiten bei Schulanfängern. Dr. Lieselotte Simon-Stolz kennt die Fragen verunsicherter Eltern, wie beispielsweise "Was passiert, wenn mein Kind nicht sprechen will? Soll man zuwarten? Oder muss man etwas unternehmen? Wie können wir als Eltern unseren Kindern helfen, Sprache / Sprechen zu lernen?"

Bei dieser Fachveranstaltung des Gesundheits- und Jugendamtes in Kooperation mit dem Hörzentrum der HNO-Klinik Homburg wurde auf die Komplexität von Hör- und Sprachstörungen hingewiesen, die ein interdisziplinäres Vorgehen erfordert. Dr. Bader (Phoniater, Pädaudiologe), Heike Rothe (Diplom-Pädagogin des CIC Saarland) und Sybille Klein (Leitung Haussprachfrühförderung Saarland) vom Hörzentrum der HNO-Klinik Homburg informierten über allgemeine Grundlagen der Hör- und Sprachentwicklung in Diagnostik und Therapie, den Umgang mit sprachauffälligen und hörgeschädigten Kindern sowie die Unterstützung des Spracherwerbs von Anfang an. Mit großem Interesse verfolgten mehr als 120 Fachleute im Kreisjugendamt die praxisnahen Ausführungen der Referenten.

Die Koordinatoren des Präventionsprojektes "Frühe Hilfen, keiner fällt durchs Netz", Dr. Lieselotte Simon-Stolz und Michael Becker, resümierten: "Bei bestehenden Risikomerkmalen und relevanten Sprachauffälligkeiten sollte nicht abgewartet werden. Die Therapie von Sprach- und Hörstörungen ist dann wirksam, wenn sie früh einsetzt und ausreichend lange durchgeführt wird. Die Eltern und das soziale Umfeld der betroffenen Kinder müssen von Anfang an in Beratung und Behandlung mit einbezogen werden."

Die nächste Fortbildung des Gesundheits- und Jugendamtes findet am 1. Februar statt. red

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