Den Hüftschwung hat Peter Kraus immer drauf

Saarbrücken. Sie scheint vorbei, die große Zeit des in München geborenen Rock'n'Rollers Peter Kraus (72). Als er in den 50er Jahren Mädchen um sich scharen konnte, die ihn im biederen Nachkriegsdeutschland als deutschen Elvis Presley anhimmelten. Als einfache Hüftschwünge noch dazu führten, eine ganze Musikrichtung zu verteufeln. Tja, die Zeiten ändern sich

 Die blauen Jeans sind geblieben: Peter Kraus, 72, rockte am Samstag in der Saarlandhallle. Foto: Becker & Bredel

Die blauen Jeans sind geblieben: Peter Kraus, 72, rockte am Samstag in der Saarlandhallle. Foto: Becker & Bredel

Saarbrücken. Sie scheint vorbei, die große Zeit des in München geborenen Rock'n'Rollers Peter Kraus (72). Als er in den 50er Jahren Mädchen um sich scharen konnte, die ihn im biederen Nachkriegsdeutschland als deutschen Elvis Presley anhimmelten. Als einfache Hüftschwünge noch dazu führten, eine ganze Musikrichtung zu verteufeln. Tja, die Zeiten ändern sich. Peter Kraus und sein Publikum sind älter geworden.Umso erfreulicher, dass genau dies - das Behaupten des Älteren - immer wieder das Thema der "Peter Kraus Revue - Für immer in Jeans" ist, die am Samstagabend in der Saarbrücker Saarlandhalle über die Bühne ging. Etwa wenn er als "MC Peter" im Hip-Hop-Outfit die Jugendsprache augenzwinkernd aufs Korn nahm.

Die Show war eine bonbonfarbene, hemmungslos nostalgische Liebeserklärung an die 50er Jahre, die Zeit der großen Rock'n'Roller. Little Richard, Jerry Lee Lewis und Elvis Presley wurden da fast wieder lebendig und beinahe waren der Hackbraten und das Toast Hawaii zu riechen. Lieder wie "Tutti Frutti", "Wenn Teenager träumen" und - natürlich - "Sugar Baby" erinnerten an die "guten alten Zeiten".

Musikalisch sorgte die Peter Kraus All Star Band für klangkräftige Unterstützung, heute würde man sagen "fetten Sound". Die Moonlight Dancers & Sugar Babies wirbelten über die Bühne, tanzten unermüdlich zum Rock- und Rockabilly-Sound, schlugen Saltos. Sohnemann Mike Kraus sorgte dafür, dass die Rocktradition gesichert ist. Der österreichische Rocker Andy Lee Lang zeigte unter Einsatz seiner Füße und seines Hinterns seine Virtuosität am Klavier. Blondine Barbara Endl bewies als "Assistentin" Selbstironie und als Solosängerin Stimmgewalt. Immer wieder sorgte Peter Kraus bei kurzen Gags sympathisch und charmant für Auflockerung zwischen den Titeln.

Die Zeitreise war gelungen. Und nach knapp zweieinhalb Stunden hatten Peter Kraus und seine Mit-Entertainer geschafft, was sie wollten: das Publikum verließ mit einem Lächeln auf den Lippen die Halle.

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