Den Alltag schön machen

Dillingen. Wie heißt es immer: Der Alltag ist grau? - Nicht bei Adam Faglio. Im Gegenteil! Der polnische Künstler macht den Alltag bunt, gibt ihm Ausdruck, heiligt ihn durch Beachtung des Beiläufigen, Unscheinbaren. In den Gegenständen des Alltags, die ihn in seinem Atelier und der Kleinstadt Nowy Wisnicz umgeben, erkennt er eine eigentümliche Würde und hebt ihre Schönheit hervor

Dillingen. Wie heißt es immer: Der Alltag ist grau? - Nicht bei Adam Faglio. Im Gegenteil! Der polnische Künstler macht den Alltag bunt, gibt ihm Ausdruck, heiligt ihn durch Beachtung des Beiläufigen, Unscheinbaren. In den Gegenständen des Alltags, die ihn in seinem Atelier und der Kleinstadt Nowy Wisnicz umgeben, erkennt er eine eigentümliche Würde und hebt ihre Schönheit hervor. Und siehe da: Das Leben ist schön mitten im Alltagsgetriebe. Es bleibt dennoch ein Mysterium. Und so klingt der Ausstellungstitel "Geheimnisvolle Welt" beim Betrachten der knapp 40 Ölgemälde und Gouachen bei der KEB (Katholische Erwachsenenbildung) im Oswald-von-Nell-Breuning-Haus gar nicht mehr so theatralisch wie in der Ankündigung. Faglio spürt den Dingen, Obst und Blumen, auch den Menschen und sich selber nach, kreist das Rätselhafte an ihnen ein. Sein Selbstbildnis zeigt ihn aus verschiedenen Perspektiven, um zu sagen: So oder so kann man mich sehen. Wie im ach so blauen Teppich das Muster erst im Ausschnitt hervortritt und mit der Wassermelone einen Dialog anstimmt. Faglio arrangiert unvermutete Konstellationen: Puppen mit allerlei Sachen, den antiken Hippokrates mit dem tanzenden Paar aus "Dirty Dancing".Treffen von Freunden "Ein Brunnen, aus dem man viel schöpfen kann", hat die Landrätin und Präsidentin des Partnerschaftsvereins Saarlouis-Bochnia, Monika Bachmann, bei der Vernissage über ein Bild gesagt. Faglio schenkte es ihr. Die Ausstellungseröffnung war zugleich ein Freundestreffen in angenehmer Atmosphäre. Horst Ziegler, Vorsitzender der KEB und zugleich des Partnerschaftsvereins, lud in die "charmante, märchenhafte Welt" der Bilder Faglios ein, verwies auf die bisher erfolgreich verlaufenden "Polnischen Tage" bei der KEB und erklärte, dass Faglio im südpolnischen Landkreis Bochnia lebt, mit dem der Kreis Saarlouis seit 2003 eine Partnerschaft unterhält. Ihm überreichte Faglio ein Gemälde mit dem Schloss aus seiner Heimatstadt.Polnische Leckereien Die KEB-Küche bot polnische Spezialitäten an. Faglio selbst hatte verlockende Süßigkeiten aus Polen mitgebracht. Und Thomas Bernardy spielte auf dem Klavier aus "Bilder einer Ausstellung" und - aus der Erinnerung - eine polnische Weise, die die Zuhörer in ihren Bann zog.Geöffnet bis 19. Oktober, im Oswald-von Nell-Breuning-Haus, Dillingen, Friedrich-Ebert-Straße 14: Montag bis Donnerstag acht bis 16.30 Uhr, Freitag acht bis 15 Uhr.

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