Den 90. feiert man mit Gästen

St. Ingbert. Einigen Idealisten aus den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, die in der Wandervogelbewegung aktiv waren und sich dann immer mehr aufs Musizieren verlegten und später das Orchester gründeten, ist es zu verdanken, dass das Mandolinenorchester St. Ingbert am vergangenen Samstag seinen 90. Geburtstag feiern konnte

St. Ingbert. Einigen Idealisten aus den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, die in der Wandervogelbewegung aktiv waren und sich dann immer mehr aufs Musizieren verlegten und später das Orchester gründeten, ist es zu verdanken, dass das Mandolinenorchester St. Ingbert am vergangenen Samstag seinen 90. Geburtstag feiern konnte. Viele Zuhörer waren in die Stadthalle gekommen, um die Vielfalt und die Bandbreite der Musik zu erleben, die mit Saiteninstrumenten möglich ist.Seit dem Jahr 2000 firmiert der Klangkörper, der 24 Musiker vereint, gemeinsam mit dem Spiel- und Wanderclub Niederwürzbach. Je nach Anlass, und zu einem Geburtstag erst recht, laden sich das Orchester und sein Dirigent Marcel Wirtz Gäste ein. Zum 90-jährigen Bestehen umgab man sich mit jungen Sängern von der Dr. Schröder a Cappella GmbH & Chor KG, der 18-jährigen Querflötistin Jessica Weißenauer und dem Klarinettisten Simon Scheller (17) als Solisten. Aber auch die Musiker des einladenden Ensembles selbst waren "trotz des erreichten Alters noch schön anzusehen", wie Moderator Wolfgang Wirtz-Nentwig augenzwinkernd in Richtung Publikum bemerkte. Vor Beginn des Konzerts wurde ein Leckerbissen der musikalischen und tänzerischen Art (die Tanzsportgesellschaft Blau-Gold St. Ingbert zählte auch zu den Gästen) versprochen, und das Versprechen wurde mehr als gehalten. Das Publikum geizte nicht mit Applaus und Bravorufen für das Geburtstagskind und seine Gäste.

Das breit gefächerte Repertoire des Mandolinenorchesters, das von klassischen Stücken, Volksmusik bis Pop reichte und mit Werken aus Japan, Deutschland, Großbritannien, Italien, Schweden und Amerika international agierte, bot seinen Zuhörern ein kurzweiliges Programm. Eine schöne Idee war der gemeinsame Auftritt des Orchesters, des Chores und der Tänzer (Leitung: Kati Krick), so dass nicht nur die Ohren Freude am Zuhören hatten, sondern auch die Augen am Zusehen. "Ein A-cappella-Chor mit Kapelle, sowas gibt es nur in St. Ingbert", so der Moderator. Dass auch der Spaß nicht zu kurz kam, dafür sorgten alle Beteiligten, allen voran der Moderator Wolfgang Wirtz-Nentwig, der mit lockeren Sprüchen und fundierten Hintergrundinformationen zu den Stücken für die perfekte Überleitung sorgte.

Eine gezupfte Rumba

Eine gezupfte und getanzte Rumba verleitete den Dirigenten des Orchesters, Marcel Wirtz, zu einer tänzerischen Einlage mit Hüftschwung, und auch der Chor brachte bei einigen seiner Lieder Bewegung in die Gruppe. Die Sänger der Uni Saarbrücken mit ihrer Leiterin Silke Profitlich hatte die Comedian Harmonists ebenso im Repertoire wie einen neuverpackten Klassiker. Bei "Orpheus im SaarVV" musste man ganz genau hinhören, um alle Haltestellen der Saarbahn zu erkennen. Wichtig vor allem für die, die noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause mussten. Gelungen war auch das nicht im Programm verzeichnete Ständchen, das der Chor den Musikern überbrachte. Man wünschte mit einer Melodie der Wise Guys weiterhin "Spaß an gezupfter Harmonie". Den werden die Musiker haben, denn das vermittelten sie an diesem Abend auch dem Publikum. Mit "Klängen, die an ein Sinfonieorchester erinnern", so der Moderator, und einem Repertoire, hinter dem auch die einzelnen Musiker stehen, hält man alle im Orchester und lässt keine Routine aufkommen.

Eine Zu- und eine Zu-Zugabe mit dem Earth Song nach Michael Jackson und den gezupften Piraten der Karibik beendeten das Konzert des Orchesters und seiner Gäste, von denen man wirklich noch viel mehr hätte hören wollen. "Das war's", schickte der Moderator die Gäste heim, und in der zweiten Reihe war ein "Leider" zu hören.

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