Demonstration gegen Röchling-Denkmal abgeblasen

Hermann-Röchling-Höhe. Die "Bürgerinitiative gegen das Vergessen und die Gleichgültigkeit" hat ihre für Samstag geplante Demonstration gegen das Hermann-Röchling-Denkmal vor dem U-Block in der Trierer Straße abgesagt. Günther Danninger (86), Sprecher der Initiative, begründet dies gestern mit folgenden Worten: "Wir wollen nicht mit der Polizei kämpfen

 Seit Jahren kämpft eine Bürgerinitiative für die Rückbenennung der Hermann-Röchling-Höhe in Bouser Höhe. Bei einer Protestaktion im Oktober 2010 wurde bereits der Gedenkstein für Hermann Röchling an der Trierer Straße demonstrativ verhüllt. Foto: Becker & Bredel

Seit Jahren kämpft eine Bürgerinitiative für die Rückbenennung der Hermann-Röchling-Höhe in Bouser Höhe. Bei einer Protestaktion im Oktober 2010 wurde bereits der Gedenkstein für Hermann Röchling an der Trierer Straße demonstrativ verhüllt. Foto: Becker & Bredel

Hermann-Röchling-Höhe. Die "Bürgerinitiative gegen das Vergessen und die Gleichgültigkeit" hat ihre für Samstag geplante Demonstration gegen das Hermann-Röchling-Denkmal vor dem U-Block in der Trierer Straße abgesagt. Günther Danninger (86), Sprecher der Initiative, begründet dies gestern mit folgenden Worten: "Wir wollen nicht mit der Polizei kämpfen."Mit der Demonstration sollte die Baugenossenschaft 04 als Grundstückseigentümer dazu aufgefordert werden, das Denkmal aus dem öffentlichen Blickfeld zu entfernen. Für den Fall, dass dies nicht geschehe, hatte die Bürgerinitiative eine nicht näher bezeichnete "Ersatzvornahme" angekündigt.

Danninger erhielt daraufhin Post von der Völklinger Anwaltskanzlei Decke und Kollegen, die die Baugenossenschaft 04 vertritt. "Vorsorglich" wurde hier ihm und seinen Mitstreitern das Betreten der Fläche und insbesondere die Entfernung des Denkmals untersagt. Für den Fall eines Zuwiderhandelns wurden Danninger "erhebliche straf- und zivilrechtliche Folgen" angedroht. Hinzu kam dann noch ein Hinweis der Völklinger Polizei, sie müsse gegebenenfalls gegen die Demonstranten einschreiten.

"Für uns ist nun offensichtlich, dass die Baugenossenschaft an der öffentlichen Verehrung für den Nazi-Täter Hermann Röchling festhält", sagte Danninger gestern. Auf Nachfrage, was mit der "Ersatzvornahme" gemeint gewesen sei, erläuterte Danninger: "Wir wollten die Gussplatte mit dem Röchling-Bild abmachen und auf die Rückseite des Steins stellen." Schon im Oktober 2010 hatten Demonstranten den Gedenkstein verhüllt. Bereits im Januar 2011 hatte die Baugenossenschaft eine Entfernung abgelehnt. In einem Brief, der von Bürgermeister Wolfgang Bintz und Geschäftsführer Dieter Füchsle unterzeichnet war, hieß es, es sei nicht Aufgabe einer Baugenossenschaft, "hier zu richten und zu werten". er

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