Demografische Entwicklung nicht spürbar

Merzig-Wadern. "6,6 Prozent mehr Fünftklässler als im Vorjahr haben sich an den Gymnasien, an den zukünftigen Gemeinschaftsschulen und am Schengen-Lyzeum für das kommende Schuljahr 2012/ 2013 angemeldet. Konkret: 1081 Neuanmeldungen statt 1014 im Vorjahr

Merzig-Wadern. "6,6 Prozent mehr Fünftklässler als im Vorjahr haben sich an den Gymnasien, an den zukünftigen Gemeinschaftsschulen und am Schengen-Lyzeum für das kommende Schuljahr 2012/ 2013 angemeldet. Konkret: 1081 Neuanmeldungen statt 1014 im Vorjahr. An den weiterführenden Schulen, die der Landkreis Merzig-Wadern unterhält, ist die demografische Entwicklung somit bisher nicht zu spüren", erklärt Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich nach einer Analyse der Anmeldezahlen gegenüber der SZ. Allerdings zeigt sich eine Gewichteverschiebung: Gymnasien und Gesamtschulen gewinnen Schüler hinzu, während die neuen Gemeinschaftsschulen teilweise spürbare Rückgänge bei den Neuanmeldungen registrieren (siehe Infos).Dennoch ist für die Landrätin der Trend positiv: "Die seit längerer Zeit anhaltenden hohen Aufnahmezahlen und das immer größer werdende Nachfrage nach Nachmittagsbetreuung bestätigen unsere Anstrengungen und die hohen Investitionen an den weiterführenden Schulen. Von den 1081 zukünftigen Fünftklässlern kommen 12,5 Prozent nicht aus dem Grünen Kreis ."

Der Kreis als Schulträger müsse sich in den nächsten Jahren der großen Herausforderung stellen, die steigenden Anforderungen in der Nachmittagsbetreuung gut zu gestalten, ergänzt die Landrätin. "Die weiterführenden Schulen sollen für die Zukunft bestens gerüstet sein und weiter ein Ort bleiben, an dem Schüler sich wohlfühlen und ein gutes Lernen gelingt". Mit den hohen Neuanmeldungen seien Neubauten für Ganztagsklassen, die Errichtung von Bistros, Mensen, Multifunktionsräumen oder Mediotheken gerechtfertigt und notwendig, so Schlegel-Friedrich. Die Weiterentwicklung der schulischen Infrastruktur führe zu einer Attraktivitätssteigerung der Kommunen.

1003 Kinder verließen mit Beginn der Sommerferien die Grundschulen im Kreis. 946 bleiben auf weiterführenden Schulen im Kreis und 135 Grundschüler kommen aus anderen Kreisen nach Merzig-Wadern. Für das nächste Schuljahr konnten sie wählen zwischen den weiterführenden Schultypen Gemeinschaftsschule, Gymnasium oder Deutsch-Luxemburgisches Schengen-Lyzeum. 39,2 Prozent (371 Schüler) entschieden sich für die Gymnasien. 7,1 Prozent (67 Schüler) wählten das Schengen-Lyzeum. 53,7 Prozent (508 Schüler) werden eine Gemeinschaftsschule besuchen. Schlegel-Friedrich, gefragt nach den Auswirkungen der neuen Gemeinschaftsschule: "Im unserem Kreis steigen sowohl die Anmeldezahlen an den Gymnasien als auch bei den auslaufenden Gesamtschulen in Orscholz und Losheim. Es kann noch keine verbindliche Prognose gemacht werden, welchen Einfluss die Einführung der Gemeinschaftsschule auf das künftige Schulauswahlverfahren der Eltern hat." red

"Die weiter- führenden Schulen sollen für die Zukunft bestens gerüstet sein."

Daniela Schlegel-Friedrich

Auf einen blick

An den Gymnasien stieg die Aufnahmezahl für das nächste Schuljahr von 372 auf 412 Schüler (10,8 Prozent); der Zuwachs an den Gymnasien verteilt sich recht gleich: 10 Schüler mehr am Gymnasium am Stefansberg, 19 am Peter-Wust-Gymnasium und 11 am Hochwaldgymnasium. Am Deutsch-Luxemburgischen Schengen-Lyzeum in Perl sind es sechs Schüler mehr als im Vorjahr, von 115 wuchs die Zahl der Neuanmeldungen auf 121, eine Steigerung von 5,2 Prozent.

An den ehemaligen Gesamtschulen stiegen die Anmeldezahlen von 228 auf 289 Schülern (26,8 Prozent). Bei den Standorten liegt Orscholz mit 40 zusätzlichen Neuanmeldungen vor Losheim, wo 21 zusätzlichen Neuanmeldungen verbucht wurden.

Bei den ehemaligen Erweiterten Realschulen sank die Anmeldezahl von 299 auf 259 Schüler, das sind rund 13 Prozent weniger. red

Auf einen Blick

Spürbare Rückgänge bei den Anmeldezahlen gibt es bei den ehemaligen Erweiterten Realschulen (ERS), die künftig als Gemeinschaftsschulen weiter laufen: In Merzig bleibt die Zahl mit 87 Anmeldungen fast gleich. Im Vorjahr waren es 88 Schüler in der 5. Klasse.

Auch in Wadern hat sich wenig verändert: für das nächste Schuljahr haben sich 71 Schüler angemeldet, im Jahr davor 76 Schüler. Das sind 6,6 Prozent weniger. In Beckingen allerdings sank die Anmeldzahl um 27,8 Prozent (39 Schüler, davor 54 Schüler).

In Weiskirchen ist ebenfalls der Unterschied bemerkbar: Es gibt 23,5 Prozent weniger Anmeldungen als im Vorjahr (62 statt 81 Schüler). red

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