Debatte um Zukunft unserer Friedhöfe

Wie es der Zufall wollte, wird just im Totenmonat November der ganz praktische Umgang mit der Trauer debattiert. Wurde in den Ortsräten in der Vergangenheit bei den Friedhöfen noch über Einzelfragen wie neue Grabfelder oder den Erhalt historischer Grabsteine gesprochen, geht es inzwischen, wie in dieser Woche in St

Wie es der Zufall wollte, wird just im Totenmonat November der ganz praktische Umgang mit der Trauer debattiert. Wurde in den Ortsräten in der Vergangenheit bei den Friedhöfen noch über Einzelfragen wie neue Grabfelder oder den Erhalt historischer Grabsteine gesprochen, geht es inzwischen, wie in dieser Woche in St. Ingbert-Mitte und Rohrbach festzustellen war, bei solchen Tagesordnungspunkten zunehmend um die grundsätzliche Frage: Wie sehen unsere Friedhöfe in Zukunft aus? Das Nachlassen familiärer Bindungen und die Sorge vieler Menschen, kein Angehöriger werde ihre Grabstätte dauerhaft pflegen, wirken sich bei den Bestattungen spürbar aus. Es gibt immer mehr Urnenbeisetzungen, den Wunsch nach anonymen Grabfeldern und einem Friedwald. Traditionelle Grabstätten werden hingegen seltener gewählt, abgelaufene Belegungen nicht verlängert. Bestattungen sind aber auch eine Kostenfrage - für Privatleute wie für die Kommunen. So will etwa die St. Ingberter Stadtverwaltung jetzt handeln und ein neues Konzept zur Gestaltung und Kostenstruktur auf den Friedhöfen entwickeln. Das ist eine große Aufgabe: Eine Generaldebatte um die Grabkultur steht an.

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