Das Top-Duell schlechthin Deller muss gegen ihren alten Club passen

Saarbrücken. "Saarbrücken gegen Saarlouis - das ist immer etwas ganz Besonderes", sagt Julia Hofmann, Kapitän des Frauen-Volleyball-Regionalligisten TBS Saarbrücken, "diesmal ist es mehr. Es ist das Saarderby und es ist das Spitzenspiel Erster gegen Zweiter". Am Samstag um 20 Uhr ist in der Sporthalle Schwalbach Aufschlag zum Volleyball-Klassiker VSG Saarlouis gegen TBS

Saarbrücken. "Saarbrücken gegen Saarlouis - das ist immer etwas ganz Besonderes", sagt Julia Hofmann, Kapitän des Frauen-Volleyball-Regionalligisten TBS Saarbrücken, "diesmal ist es mehr. Es ist das Saarderby und es ist das Spitzenspiel Erster gegen Zweiter". Am Samstag um 20 Uhr ist in der Sporthalle Schwalbach Aufschlag zum Volleyball-Klassiker VSG Saarlouis gegen TBS."Es ist ein Spiel wie jedes andere", hatte VSG-Trainer Gilbert Pohl nach der 0:3-Niederlage seines Teams im Hinspiel gesagt, doch diese Meinung dürfte er exklusiv für sich alleine haben. "Auch wenn der gegnerische Trainer es anders sieht, es ist ein Knüllerspiel", sagt TBS-Zuspielerin Natalie Dier, "beide Mannschaften sind punktgleich. Saarlouis steht unter Druck, die haben aus der Vorrunde sicher noch was gutzumachen".

Der TBS hatte nach der katastrophalen Saison 2010/2011 mit dem Zweitliga-Abstieg zu Saisonbeginn Probleme. Mittlerweile hat sich das Team von Trainer Jan Landen aber gefestigt und greift jetzt sogar den Titelverteidiger und -Favoriten Saarlouis an. "In der zweiten Liga mussten wir in jedem Spiel an unsere Grenze gehen, um überhaupt mithalten zu können. Wenn du dann trotzdem verlierst, wird das mit der Zeit ein Problem für den Kopf", blickt Dier zurück und Hofmann ergänzt: "Die Truppe hat den alten Kampfgeist wiedergefunden." In wieweit der Trainerwechsel von Christian Thewes zu Jan Landen Anteil an der Entwicklung hat, dazu wollen die Spielerinnen nichts sagen. "Wir haben in der 2. Liga professionell trainiert", lobt Dier den Ex-Trainer. "Jan stellt uns sehr gut auf den nächsten Gegner ein", erklärt Julia Hofmann, "wir sind eine erfahrene Mannschaft. Man muss uns nicht beibringen, wie man pritscht und baggert".

Der Schlüssel im Saar-Derby am Samstag wird sein, wie der TBS Saarlouis' Ausnahmespielerin Steffi Höwer in den Griff bekommt. Aber auch hier hat ein Trainer eine exklusive Meinung. "Mich interessiert eigentlich nicht, wie Saarlouis spielt", sagt Jan Landen überraschend, "wir müssen auf uns schauen, unser Spiel durchbringen. Dann können wir auch gegen Saarlouis gewinnen". Die Mannschaft freue sich zwar auf die Begegnung, vorentscheidend im Titelrennen sei sie aber nicht. "Es gibt noch Wehlheiden und Waldgirmes", warnt Natalie Dier, "auch das sind gute Mannschaften, die man erst mal schlagen muss."

Sollte der TBS den Titel erringen, kommt nach derzeitigem Stand ein Zweitliga-Aufstieg nicht in Frage. "Der Aufwand für Spielerinnen und Verein ist zu groß", sagt Jan Landen, "das ändert aber nichts daran, dass wir gerne Meister werden wollen".Schwalbach. VSG Saarlouis gegen TBS Saarbrücken - treffen die besten Volleyballerinnen des Saarlandes aufeinander, dann geht es seit jeher um das Prestige. Wenn sich die Erzrivalinnen aber an diesem Samstag, 20 Uhr, in der Jahnsporthalle Schwalbach am Netz die Bälle um die Ohren pfeffern, dann unter besonderen Vorzeichen. Saarlouis ist Spitzenreiter, der TBS punktgleich Zweiter in der Regionalliga Südwest. Der Sieger im Gipfeltreffen wird die Tabelle anführen.

Doch wer ist eigentlich Favorit? Der amtierende Meister VSG oder der Zweitliga-Absteiger aus Saarbrücken? Für Gilbert Pohl ist klar: "Der TBS, weil das Team besser besetzt ist. Wer etwas anders sagt, liegt daneben." Völlig daneben findet der Saarlouiser Trainer die Vorbereitung auf die wichtige Partie. "Wir haben in der Halle zuletzt 15 Grad gemessen. Ich muss mich dick anziehen, damit ich im Training nicht auskühle und die Spielerinnen müssen immer in Bewegung bleiben. Trotzdem sind einige krank geworden", kritisiert Pohl die schlechten Bedingungen, denen Nadine Deller wohl "zum Opfer" gefallen ist. Gerne hätte die Ex-TBS-Spielerin gegen die alten Teamkolleginnen gespielt. Wegen einer Nierenentzündung muss die VSG-Außenangreiferin aber passen.

Neben Deller fehlten im Training auch Steffi Höwer, Steffi Becker, Kati Heinz und Svenja Conrad, die sich auf Prüfungen vorbereitet haben. Die Stolz-Schwestern waren verletzt, wobei Zuspielerin Melanie wohl weiter ausfällt, Kapitän Elke aber trotz Rückenproblemen auflaufen wird. Nur vier bis fünf Spielerinnen standen Pohl in der Vorbereitung zur Verfügung. "Taktische Gegenmaßnahmen gegen die gegnerischen Angriffe und Blocks ließen sich mit den paar Leutchen nicht nachstellen", seufzt der VSG-Trainer.

Gerade beim Block habe ihre Mannschaft im Hinspiel Probleme gehabt, meint Simone Koch und denkt nur ungern an die 0:3-Niederlage in Saarbrücken zurück. "Die hämmern richtig hart drauf. Da musst du voll dagegen halten. Im Rückspiel muss das besser werden", sagt die Außenangreiferin.

Ein Plus der Gastgeberinnen ist vielleicht der größere Teamgeist. Ziehen alle Saarlouiserinnen an einem Strang, dann können sie auch den TBS schlagen, wie im vergangenen September beim 3:1-Sieg im Saarlandpokal-Halbfinale. Im ersten Pflichtspiel fehlte dieser Spirit. "Der TBS hatte einfach den größeren Siegeswillen", erinnert sich Pohl an die Schlappe im Dezember.

Ähnlich kühl wie im Hinspiel dürften sich die Mannschaften auch im zweiten Duell begegnen. Das liegt zum einen an den wenig ausgeprägten freundschaftlichen Beziehungen, an der großen Rivalität, zum anderen aber auch an den vermutlich frostigen Temperaturen, die in der Jahnsporthalle Schwalbach herrschen. Simone Koch ist sich sicher: "Das wird das schwerste und heißeste Duell in dieser Saison."Foto: Wieck

"Saarlouis steht unter Druck, die haben sicher noch was gutzumachen."

Nathalie Dier

Regionalliga südwest

14. Spieltag:

VSG Saarlouis - TBS Saarbrücken :

VC Neuwied - TG Wehleiden :

TV Jahn Kassel - TSV Stadecken :

TV Wetter - TV Waldgirmes :

SSG Etzbach - TSG Bretzenheim :

 Gilbert Pohl, der Trainer der VSG Saarlouis. Foto: ruppenthal

Gilbert Pohl, der Trainer der VSG Saarlouis. Foto: ruppenthal


 1 . VSG Saarlouis 13 33 : 17 20 : 6
 2 . TBS Saarbrücken 13 33 : 22 20 : 6
 3 . TG Wehlheiden 12 29 : 21 14 : 10
 4 . SSG Etzbach 13 28 : 27 14 : 12
 5 . TV Waldgirmes 12 25 : 24 12 : 12
 6 . TV Wetter 13 24 : 25 12 : 14
 7 . TSV Stadecken 13 25 : 32 12 : 14
 8 . VC Neuwied 77 13 25 : 31 8 : 18
 9 . Jahn Kassel 13 23 : 33 8 : 18
 10 . Mainz-Bretz. 13 20 : 33 8 : 18

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