Das Soziale im Mittelpunkt der Betrachtung

Wallerfangen. Kinderarbeit war in Wallerfangen früher Alltag. Im Januar 1855 etwa beschäftigte die ehemalige Steingutfabrik im Ortszentrum 41 Personen unter 14 Jahren. Auf die "Menschen in der Fabrik" macht nun eine Sonderausstellung im Heimatmuseum Wallerfangen aufmerksam

Wallerfangen. Kinderarbeit war in Wallerfangen früher Alltag. Im Januar 1855 etwa beschäftigte die ehemalige Steingutfabrik im Ortszentrum 41 Personen unter 14 Jahren. Auf die "Menschen in der Fabrik" macht nun eine Sonderausstellung im Heimatmuseum Wallerfangen aufmerksam. Diesmal stehe nicht die Keramik im Vordergrund, stellte der Vorsitzende des Vereins für Heimatforschung in Wallerfangen, Peter Winter, bei der Vernissage dar. Das Soziale rücke in den Mittelpunkt der Betrachtung.Gruppenfotos zeigen ganze Belegschaften unterschiedlicher Gewerke. Unter vielen Bildern stehen die Namen der Beschäftigten, und mancher Besucher erkennt Großväter und Urgroßväter unter Arbeitern der Druckerei oder der Fabrikfeuerwehr. Die Ausstellung sei "ein erster schüchterner Versuch, die Fabrik mit weiteren Facetten darzustellen", erklärte Winter. Ein Formular von 1855 zeigt, dass bereits damals die Arbeitsbedingungen für Jugendliche und Kinder amtlich überprüft wurden. Bei der Bildung war die Fabrik zur damaligen Zeit vorbildhaft. Für junge Fachkräfte von 14 bis 17 Jahren gab es eine sogenannte Wiederholungsschule. Dort fand an allen Sonntagnachmittagen rund zwei Stunden lang Unterricht statt. Die Kosten trug die Fabrik. az

Die Ausstellung "Menschen in der Fabrik" geht bis Ende September. Zu sehen ist sie jeden Sonntag während der Öffnungszeiten des Wallerfanger Heimatmuseums auf der Adolphshöhe von 15 bis 18 Uhr. Eintritt frei.

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