Das Kulturamt in die Stadtgalerie?

Saarbrücken. Ein attraktiver Kulturort im Herzen der Stadt, das ist die Stadtgalerie am St. Johanner Markt. Und sie soll es auch weiter bleiben, eher noch attraktiver werden. Das jedenfalls ist das Ziel des Saarbrücker Kulturdezernenten Erik Schrader

Saarbrücken. Ein attraktiver Kulturort im Herzen der Stadt, das ist die Stadtgalerie am St. Johanner Markt. Und sie soll es auch weiter bleiben, eher noch attraktiver werden. Das jedenfalls ist das Ziel des Saarbrücker Kulturdezernenten Erik Schrader. Offen aber ist, wie und ich welcher Form die Galerie nach 2011 weiter bestehen wird, wenn die Verträge zwischen Stadt und Stiftung Saarländischer Kulturbesitz auslaufen. Das Gebäude gehört der Stadt, und sie bezuschusst auch den Galeriebetrieb mit 485 000 Euro. Aber wenn der Neubau der Galerie der Gegenwart, des Vierten Pavillons des Saarlandmuseums, fertig ist, dann muss über die Zukunft der Stadtgalerie neu entschieden sein. "Zwei Aspekte stehen im Vordergrund", sagt Erik Schrader im SZ-Gespräch: "Wird die Kooperation weitergeführt, welche Stellung soll dann die Stadtgalerie ab 2011 haben? Das muss Ralph Melcher (Chef des Saarlandmuseums, die Red.) sagen". Denn, eines sei klar, "was gar nicht gehen würde, dass wir als Stadt Geld geben würden für etwas, wo man sagen könnte, die öffentliche Wirkung ist gleich Null." Aber ebenso müsse umgekehrt auch die Stadt sagen, was die Stadtgalerie ihr wert ist, "eventuell müsste es sogar mehr Geld geben", sagt Schrader, denn der Zuschuss sei seit zehn Jahren gleich. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt vor drei Jahren hatte der aus Berlin kommende Schrader angeregt, die Stadtgalerie als ein Laboratorium zu nutzen, auch für begleitende und ergänzende Aktionen zu den großen Ausstellungen des Saarlandmuseums. "Es würde mich freuen, wenn es dazu käme", meint er immer noch. Zugleich wäre es ihm aber wichtig, dass die kunstpädagogische Arbeit dort gelebt wird. Schrader möchte die Zusammenarbeit mit der Stiftung gerne fortsetzen, denn die Stadt alleine könne und wolle so eine Galerie nicht führen. "Das ist ja keine Rathausgalerie, wo Sie einmal im Jahr die Kunsthochschule ausstellen und ein paar Künstler, die hier leben zeigen", meint er. Aber über das Wie müsse unbedingt möglichst bald Klartext geredet werden. Ein weiterer Punkt, der Schrader bei der Stadtgalerie beschäftigt sind die enormen Leerstände dort. Der größte Teil der Immobilie wird nicht genutzt. Galerie-Leiter Ernest Uthemann und seine Mitarbeiter haben ihre Büros mittlerweile bei der Saarlandmuseums-Verwaltung. Ihr Räume in der Stadtgalerie stehen leer. Ebenso ungenutzt seien die Bibliothek, die Künstlerwohnung, der Videoschnittraum. Schrader überlegt bereits, ob man nicht das Kulturamt in den Büroräumen der Stadtgalerie unterbringen könnte. Denn 2014 läuft endlich der überteuerte Mietvertrag in der Passagestraße aus. "Wenn wir billiger unterkommen, können wir ja vielleicht einen Teil der gesparten Gelder für die Kultur behalten", hofft der Dezernent. Für die Stadtgalerie im Besonderen will er "vernünftig ausloten, was für alle Beteiligten das Beste ist und sowohl die Stiftung als auch die Stadt voranbringt." Nach der Sommerpause soll das Ganze jedenfalls mal wieder im Kulturausschuss diskutiert werden.

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