Das Kaufhaus wird verkauft

Saarbrücken. Nach dem Saar-Spektakel, also im August, soll mit den Arbeiten an der Berliner Promenade begonnen werden (siehe Seite C3, Interview mit der Baudezernentin). Ursprünglich war der Umbau bereits für 2006 geplant, also noch zu Zeiten des Vorgängers von Rena Wandel-Hoefer

Saarbrücken. Nach dem Saar-Spektakel, also im August, soll mit den Arbeiten an der Berliner Promenade begonnen werden (siehe Seite C3, Interview mit der Baudezernentin). Ursprünglich war der Umbau bereits für 2006 geplant, also noch zu Zeiten des Vorgängers von Rena Wandel-Hoefer. Sie selbst hatte nach ihrer Amtsübernahme im Frühjahr 2008 zunächst Herbst 2008, dann Frühjahr 2009 als Startpunkt genannt.Es gab immer wieder Hindernisse. Mal sollte unter der Promenade ein Parkhaus gebaut werden, dann doch wieder nicht. Die Stadt kaufte das Drescher-Haus mit dem noch immer gültigen Ziel, es abzureißen, zu zwei Dritteln die Fläche wieder zu bebauen und die Schiffergasse, die angehoben werden soll, durch einen kleinen Platz zu erweitern. Und jetzt steht der Verkauf des Sinn-Leffers-Hauses an. Im Juni, sagt die Baudezernentin, entscheide sich, was aus dem einstigen Kaufhaus-Gebäude werden solle. Da es im Sanierungsgebiet liegt, muss die Stadtplanung in alle Planungen einbezogen werden.

Der Umbau der Berliner Promenade ist Teil des Großprojektes Stadtmitte am Fluss. Begonnen werden kann er unabhängig von der Genehmigung eines Großprojekt-Antrages an die EU. Dafür fehlen noch schriftliche Finanzierungszusagen. Ein Memorandum zwischen Stadt und Land soll nach Aussage der Baudezernentin kommende Woche unterschrieben werden. Stadt und Land sollen sich die Kosten teilen, die nicht durch Fördermittel abgedeckt sind. Die schriftliche Finanzierungszusage des Bundes sei kurzfristig angekündigt. Beide Zusagen müssen in den Antrag eingearbeitet werden. Vom Bund werden 65 Millionen Euro, von der EU 42 Millionen Euro erwartet.

380 Millionen Euro soll das Großprojekt kosten, davon sind 25 Millionen Euro für die Berliner Promenade schon finanziert. Der Saarbrücker Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung 350 000 Euro für ein Verkehrsgutachten bewilligt. Das Ziel: eine möglichst reibungslose Verkehrsführung während der Bauarbeiten.

Meinung

Wir wollen den Startschuss hören

Von SZ-RedakteurinIlka Desgranges

Bevor der erste Stein bewegt wurde, haben sich die Kosten für Stadtmitte am Fluss bereits verdoppelt. 380 Millionen Euro soll der Umbau der Stadtmitte einschließlich des Autobahntunnels kosten. 2003 als gute Idee des Städtebaubeirates begonnen, ist das Projekt nun wie so vieles in die Wirtschaftskrise geraten. Das macht es schwer, zu vermitteln, warum so viel Geld in die Innenstadt fließen soll.

Termine, die angekündigt, aber nicht eingehalten werden, sind inzwischen fester Bestandteil des Verfahrens. Das macht einen auch als geduldigsten Verfechter des Vorhabens allmählich mürbe. Saarbrücken braucht das Projekt. Und das Projekt braucht dringend eine gute Nachricht. Die könnte sein: Der Antrag an die EU ist raus. Besser: Die EU hat den Antrag bewilligt. Das ist zwar wahrscheinlich, aber nicht spruchreif. Stattdessen: Absichtserklärungen, Terminverschiebungen. Dabei wollen wir nur eines hören: den Startschuss.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort