Das Juz will bei Stunde Null beginnen

St. Ingbert. Sie hoffen auf einen Dialog auf Augenhöhe - Patrick Granzow und Christian Frisch machen keinen Hehl aus ihrer Erleichterung über den Ausgang der Oberbürgermeisterwahl in St. Ingbert. Granzow ist Vorsitzender des Juz-Trägervereins, Frisch kümmert sich um die Kasse. Ein neuer Mann an der Verwaltungsspitze heißt für sie, die Uhren auf Null zu stellen

St. Ingbert. Sie hoffen auf einen Dialog auf Augenhöhe - Patrick Granzow und Christian Frisch machen keinen Hehl aus ihrer Erleichterung über den Ausgang der Oberbürgermeisterwahl in St. Ingbert. Granzow ist Vorsitzender des Juz-Trägervereins, Frisch kümmert sich um die Kasse. Ein neuer Mann an der Verwaltungsspitze heißt für sie, die Uhren auf Null zu stellen. Denn die Zusammenarbeit mit der Verwaltung, Eigentümerin der Juz-Heimat ehemalige Pfarrgassschule, scheint ihnen doch ausgesprochen ausbaufähig. Anfang Januar soll es nun ein Gespräch mit dem künftigen Verwaltungschef Hans Wagner geben. Sanierung und weiterer Nutzungsvertrag werden bestimmende Themen sein. Im Jugendzentrum in der Pfarrgasse besteht einiger Renovierungsbedarf, und das nicht erst seit gestern. Gerade die Toiletten hätten ihn mehr als nötig. Bereits 2003 hat der Stadtrat 100 000 Euro im Haushalt für eine Innen-Sanierung bereitgestellt. Die Stadt investierte zwar in das Gebäude, aber der Part im Innern (im Wesentlichen Foyer, Treppenhaus und Toiletten) blieb unerledigt. 2006 gab es dann die feste Zusage der Stadt, die Arbeiten könnten losgehen. 2007 stand ein klar umrissener Zeitplan im Raum. 2008 kündigte die Stadt ihren Zuschuss zum Zivildienstleistenden des Dachverbandes Juz-United auf, die Musikschule sollte in die Pfarrgassschule ein-, das Juz ausziehen. Dazu ist es nicht gekommen, die Musikschule soll jetzt mit in die Neue Baumwollspinnerei.

Diskussion um Raumkonzept

Klarheit, wie es im selbstverwalteten Jugendzentrum weitergehen soll, besteht aber nach wie vor offensichtlich nicht. Granzow: "Es gab in diesem Jahr gute Juz-Beiratssitzungen." Die St. Ingberter Stadtratsfraktionen, Kreisjugendpflege, Stadt und Juz-Besucher tauschten sich bei diesen Treffen aus. Nach den Worten ihres Vorstands haben die jungen Leute Nutzungskonzepte für die Pfarrgassschule vorgelegt. Die Stadt aber habe das Juz von zwei auf eine Etage beschränken wollen. "Im Gegenzug können wir dann bleiben", sagt Frisch. Kein guter Gedanke, findet Granzow: "Das Juz lebt von den Möglichkeiten der verschiedenen Stockwerke. Bei Konzerten haben wir schon mal über 200 Leute hier."

Neue Gesichter, junge Skater, seien in den zurückliegenden Monaten dazu gekommen. Frische Ideen gibt es auch. Eine Bibliothek mit Hausaufgabenhilfe schwebt den Nutzern der St. Ingberter Institution - das Jugendzentrum hat schon drei Jahrzehnte auf dem Buckel - zum Beispiel vor. Mit dem aktuellen Zustand könne man noch eine Weile leben, sagt Granzow. Nutzungsvertrag und die dann bald über ein Jahrzehnt hinausgeschobene Sanierung erhoffen sich die Juz'ler für den kommenden Sommer.

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