Das Haus Gottes in neuem Glanz

Bexbach. Seit gestern Nachmittag hat die mehr als zweijährige Diaspora der Bexbacher Protestanten ein Ende: Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde die frisch renovierte Kirche der Gemeinde wieder in Dienst gestellt

 Pfarrer Heck predigte zur Feier des Tages von der Kanzel zu der Gemeinde. Foto: Thorsten Wolf

Pfarrer Heck predigte zur Feier des Tages von der Kanzel zu der Gemeinde. Foto: Thorsten Wolf

Bexbach. Seit gestern Nachmittag hat die mehr als zweijährige Diaspora der Bexbacher Protestanten ein Ende: Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde die frisch renovierte Kirche der Gemeinde wieder in Dienst gestellt. Musikalisch umrahmt durch die protestantischen Kirchenchöre aus Bexbach und Ludwigsthal sowie einer Aufführung des Kindergottesdienstes, stand sowohl in der Schriftlesung von Dekan Fritz Höhn als auch in der Predigt von Pfarrer Hansdieter Heck die Frage nach dem eigentlichen Sinn und der Notwendigkeit eines Gotteshauses im Mittelpunkt der Feierlichkeit. "Die entscheidende Frage ist meines Erachtens die, ob wir, angesichts der großen Mittel, Kraft und Geld, die in die Renovierung geflossen sind, überhaupt Kirchen brauchen. Ich beantworte diese Frage uneingeschränkt mit Ja. Kirchen stellen einen zentralen Raum dar und sind nach außen hin im Grunde genommen Statthalter Gottes in einer Gesellschaft, die zunehmend verweltlicht." Höhn betonte in seinen Worten damit auch die zukünftige Verpflichtung der Kirche an sich für ihre Bauwerke. "Wir wissen uns dem Kirchenbau verpflichtet." Fritz Höhn nutze die Gelegenheit auch dazu, den an der Renovierung des Levy-Bauwerkes beteiligten Vereinen, Institutionen und Unternehmen seinen Dank auszusprechen, allen voran der Kirchengemeinde selbst und dem Kirchenbauverein unter Vorsitz von Dieter Buchholz. Aber auch den Architekten Gunther Urban Ecker, das für die Renovierung zuständige Unternehmen von Dieter Wölfel, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und einige mehr ließ Höhn nicht unerwähnt und sprach ihnen seine Anerkennung für die geleistete Arbeit und Unterstützung in den vergangenen zwei Jahren aus. Pfarrer Hansdieter Heck zog in seiner Predigt eine Parallele zwischen dem Tempelbau Salomos und der Bedeutung von Kirchen in der heutigen Zeit. "Wozu brauchen wir, wenn wir das Wort Gottes haben, ein Kirche? Musste dieses Gebäude mit großem Aufwand renoviert werden? Hätte nicht auch der Gemeindesaal gereicht, in dem wir ins für mehr als zwei Jahre lang getroffen haben? Und warum muss eigentlich ein Raum nur einem einzigen Zweck dienen?" Heck blieb die Antwort auf diese Fragen nicht schuldig. "Ein Gemeindesaal ist für Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen ein Notbehelf. Es kommt darin keine Stimmung auf." Es müsse aber doch, so Heck, einen Ort geben, der dem Gebet und Gottes Wort vorbehalten sei. Nur in der Kirche habe man wirkliche Nähe zu Gott. "Hier weiß man, dass man ungestört ist." Mit Blick auf den Bau des Tempels Salomos ordnete Heck Kirchenbauten als Ort des gemeindlichen Lebens ein. "Nicht Gott braucht dieses Haus, sondern wir als Menschen."

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