Das Handwerk vom Meister gelernt

Saarbrücken. Dass sein Herz fürs Handwerk schlägt, war Peter Wirschum schon immer klar. "Die Büroarbeit hat mir auf Dauer einfach keinen Spaß gemacht", erklärt der 27-Jährige, der seine Ausbildung zum Buchbinder als Landesbester abgeschlossen hat. Dafür zeichnete ihn kürzlich die Handwerkskammer aus.Der Beruf des Handwerkers ist nicht der erste, den Wirschum erlernt hat

 Bücher sind seine Welt: Peter Wirschum arbeitet bei der Buchbinderei Fines Mundi. Foto: Becker&Bredel

Bücher sind seine Welt: Peter Wirschum arbeitet bei der Buchbinderei Fines Mundi. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Dass sein Herz fürs Handwerk schlägt, war Peter Wirschum schon immer klar. "Die Büroarbeit hat mir auf Dauer einfach keinen Spaß gemacht", erklärt der 27-Jährige, der seine Ausbildung zum Buchbinder als Landesbester abgeschlossen hat. Dafür zeichnete ihn kürzlich die Handwerkskammer aus.Der Beruf des Handwerkers ist nicht der erste, den Wirschum erlernt hat. Bevor er Buchbinder wurde, absolvierte er bereits eine Ausbildung zum Bürokaufmann und arbeitete einige Zeit in diesem Bereich. Richtig glücklich war er damit aber nicht. Eine Veränderung musste her: "Nachdem ich kurzzeitig in einer Druckerei gejobbt und die Buchbindetechniken etwas kennengelernt hatte, entschloss ich mich zu einer Ausbildung in diesem Beruf", erzählt Wirschum. Ein Bekannter machte ihn auf die Fines Mundi GmbH in Saarbrücken aufmerksam. Sein heutiger Chef habe damals das Unternehmen eröffnet und suchte einen Buchbinder-Azubi - schnell war man sich einig.

Recht flott ging auch die Lehrzeit vorüber: "Dank meiner vorangegangenen Kaufmannslehre konnte ich meine Ausbildungszeit auf zwei Jahre verkürzen." Und während in der Berufsschule eher auf Industriebinderei eingegangen wurde, unter anderem lernte er große Maschinen zu bedienen und Druckbögen einzuteilen, brachte ihm sein Meister das wirkliche Handwerk bei. "Ich war einer der wenigen Schüler in meiner Klasse, die in einem handwerklichen Betrieb lernten", sagt Peter Wirschum. Die anderen machten ihre Ausbildung in Industriebetrieben.

Für die Berufsschule musste der 27-Jährige nach Luxemburg fahren. Zwar gibt es auch eine Schule in Stuttgart, doch dort hätte er einen Monat lang Blockunterricht gehabt.

In Luxemburg hatte er lediglich zwei Mal pro Woche Unterricht, die restlichen Tage arbeitete er im Betrieb. Seinen Abschluss machte Wirschum jeweils mit der Note "gut" in Theorie und Praxis. Und die Liebe zu den Büchern hat er auch entdeckt: "Vorher habe ich gar nicht so viel gelesen", aber das habe sich geändert.

Nach seiner Ausbildung hat ihn die Fines Mundi GmbH übernommen. Kunden der Buchbinderei sind große Verlage, spezialisiert ist man auf Reiseliteratur. Einzelanfragen kämen eher selten, so zum Beispiel kürzlich von einem Piloten, der sich seine Memoiren hat binden lassen. Dass er seine Memoiren schreibt, so weit ist der Neu-Buchbinder noch nicht. Aber: "Ich bin sehr stolz auf meine Leistung und will noch lange in meinem Ausbildungsbetrieb bleiben."

Etwas Großes hat er für Anfang dieses Jahres aber dennoch geplant: Er wird die Mutter seiner zweijährigen Tochter heiraten.

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