Das Gedächtnis des saarländischen Sports

Scheidt. Der Weg zum Gedächtnis des saarländischen Sports, als welches sich das Landessportarchiv versteht, ist schwer zu finden. Das Haus, das sich das Sportarchiv in der Dudweilerstraße in Scheidt mit dem Landesarchiv teilt, ist alles andere als klar strukturiert

Scheidt. Der Weg zum Gedächtnis des saarländischen Sports, als welches sich das Landessportarchiv versteht, ist schwer zu finden. Das Haus, das sich das Sportarchiv in der Dudweilerstraße in Scheidt mit dem Landesarchiv teilt, ist alles andere als klar strukturiert. "Das liegt daran, dass das Gebäude in der Vergangenheit viele Zwecke hatte und oft an- und umgebaut wurde", berichtet einer, der sich hier auskennt. Der 29-jährige Diplom-Archivar David Kraus. Der Baden-Württemberger kennt sich nicht nur in den verwinkelten Gängen und den Sälen füllenden hydraulisch beweglichen Regalen aus, sondern auch in der saarländischen Sportgeschichte.Im Archiv wird alles aufbewahrt. Mitschriften von Vereinssitzungen, Chroniken, Akten, Zeitungsberichte, Broschüren und Plakate und gelegentlich auch Medaillen. Alles wird so gelagert, dass es die nächsten 100 Jahre überlebt. "Mindestens", wie Kraus sagt. Metall, wie Heft- oder Büroklammern, wurden entfernt. Blatt für Blatt liegt in speziellen Kartons, weil Licht dem alten Papier mit der Zeit ebenso Schaden könnte, wie Rost oder Grünspan der Klammern. Wo die Heldentaten der Saarfußballer in den 50er Jahren, der Leichtathleten Helga Bühler-Hoffmann und Armin Hary, der ATSV-Tischtennis-Bundesligisten, der Deutschen Badmintonmeister aus Bischmisheim oder auch die Namen der Gründungsmitglieder des kleinsten saarländischen Sportvereins abgelegt wurden, steht in den so genannten Findebüchern und in der Computerdatenbank des Archivs. Sportfotos bewahrt Kraus in einem anderen Raum auf. Alle Fotos sind in transparentes Papier gehüllt, damit sie sich nicht gegenseitig zerkratzen. "Die mit Abstand meisten Fotos stammen von Ferdi Hartung", berichtet Kraus. Dass all die Dokumente quasi für die Ewigkeit konserviert sind, bedeutet allerdings nicht, dass sie nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Archivar Kraus, seit fünf Jahren für das Landessportarchiv zuständig, hilft jedem, die richtigen Informationen zu finden. Manches gibt es sogar zum Mitnehmen - allerdings nicht die Originale.Das Archiv verfügt über eine eigene Repro-Werkstatt. Klar, dass die historischen Unterlagen nicht einfach durch den Kopierer gezogen werden, denn schon das grelle Licht könnte dem Papier schaden. Die Unterlagen werden schonend ausgeleuchtet und vorsichtig abfotografiert.

Auf einen BlickInteressierte können die Archivalien zu den Öffnungszeiten des Landesarchivs, montags bis freitags von 8.30 bis 16 Uhr im Benutzersaal einsehen. Dort können sie sich vom Archivar beraten lassen und die zu ihrer Fragestellung passenden Archivalien recherchieren.Anschrift: Landessportarchiv Saarbrücken, saarländisches Sportarchiv, Dudweilerstraße 1, 66133 Scheidt. Telefon (0681) 5011925, Internet: www.sportarchiv.saarland.de al

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