„Es wird nichts abgerissen oder verändert“, sagte Pressesprecher Peter Müller am Montag auf SZ-Anfrage. „Das ganze Ensemble bleibt erhalten.“ Denn die Leitlinie des Aufsichtsratschefs Ostermann laute: „Erhalten und sinnvoll verwenden.“ Am behutsamen Umgang mit der Knappschaftsklinik in Quierschied lasse sich diese Philosophie nachvollziehen. Die Gruppe habe sich „bewusst entschieden, den Charakter des Klosters zu erhalten“, sagte Müller. Diese „besondere Aura“ werde gezielt genutzt, etwa für Sitzungen des Zukunftsbeirates der Unternehmensgruppe. Der werde vom Ex-Saar-Wirtschaftsminister und Saarbrücker Ex-OB Hajo Hoffmann (72, SPD) geleitet. „Sitzungen könnten schon in den nächsten Monaten in Bous stattfinden“, sagte Müller. „Das ist das Erste, das schnell geht.“ Am Anfang der Nutzung stünden zudem Seminare und Schulungen, etwa für Pflegefachkräfte. Denn das Unternehmen ist auch in den Bereichen Altenpflege (Pro-Seniore-Heime) und Gesundheit tätig. Eine ausgewiesene Altenpflegeschule sei nicht geplant, „die haben wir bereits in Quierschied“.

„Die Kirche wird nicht geschlossen, sondern öffentlich zugänglich gemacht“, betonte Müller. Später vielleicht auch für Hochzeiten. Den kleinen Friedhof nebenan könne der Redemptoristen-Orden weiter für verstorbene Patres nutzen. Welche Erweiterungsbauten am Kloster Heiligenborn möglich seien, werde man mit der Gemeinde Bous besprechen. Schon im Vorfeld habe es gute Kontakte mit  Bürgermeister Stefan Louis (parteilos) gegeben.

Louis reagierte erleichtert auf den Erwerb durch die Victor‘s-Gruppe. Damit sei das Risiko einer unpassenden Nutzung vom Tisch. Drei Auktionsteilnehmer hätten in Köln geboten, sagte Louis, der als Zeuge dabei war. Vom Mindestgebot mit 365 000 Euro sei es in 5000er-Schritten nach oben gegangen. Am Ende habe Victor‘s 5000 Euro auf die Million drauf gelegt und den Zuschlag erhalten.