Das Feuerwerk begann schon kurz vor zwölf

Völklingen. Bereits einige Minuten zu früh haben die Völklinger in der Silvesternacht mit einem großen Feuerwerk das Jahr 2013 begrüßt. Dabei war etwa eine Stunde zuvor kaum zu ahnen, dass das letzte Stündlein des Jahres 2012 geschlagen hatte - die Straßen waren wie leer gefegt. Auch die ungeduldigen Vor-Ballerer hielten sich jetzt, anders als den ganzen Tag über, auffallend zurück

Völklingen. Bereits einige Minuten zu früh haben die Völklinger in der Silvesternacht mit einem großen Feuerwerk das Jahr 2013 begrüßt. Dabei war etwa eine Stunde zuvor kaum zu ahnen, dass das letzte Stündlein des Jahres 2012 geschlagen hatte - die Straßen waren wie leer gefegt. Auch die ungeduldigen Vor-Ballerer hielten sich jetzt, anders als den ganzen Tag über, auffallend zurück.Auch in den wenigen Lokalen, die in der Silvesternacht geöffnet haben, deutet kaum etwas auf den bevorstehenden Jahreswechsel hin. Gastwirtin Ulli Urban in ihrer Donnerquelle sagt: "Wir haben heute ganz normal geöffnet, eine Party machen wir nicht." Das muss in den vergangenen Jahren irgendwie aus der Mode gekommen sein.

Plötzliches Erwachen

Innerhalb weniger Minuten wird dann alles anders, kurz vor Mitternacht erwacht die vermeintliche Geisterstadt zum Leben. Jetzt drängen die Menschen aus allen Türen auf die Straße. Mit einem Glas Sekt in der Hand, das Raketen-Sortiment unter den Arm geklemmt, umarmen sich Familienangehörige, Freunde, Nachbarn und Fremde. "Prosit Neujahr", "Alles Gute" und "Viel Gesundheit", ist es jetzt überall zu hören. Gerade die Gesundheit haben einige Leichtsinnige aber bereits im jungen Jahr riskiert. Immer wieder mischt sich das Blaulicht der Rettungswagen in das wirre, bunte Funkeln der Raketen- und Batterien-Sterne. Das liegt leider auch daran, dass sich eine aggressive Form des Böllerns entwickelt hat. "Passt auf, die Jungen da vorne werfen jedem, der vorbei kommt ihre Böller zwischen die Füße", warnt eine junge Mutter mit ihrem verschreckten Sohn in der Kühlweinstraße alle, die sich auf die Gruppe von Jugendlichen zubewegen. Noch wilder treibt es ein Erwachsener in der Poststraße auf Höhe der Grundschule Bergstraße. Er hält, umringt von jungen Familienmitgliedern, seine Raketen zwischen den Fingern, während er sie abfeuert. Dass die Leuchtkörper so nicht in den Nachthimmel steigen, sondern in Bodennähe explodieren, stört die Gruppe nicht. Im Gegenteil, man lacht sogar lauthals, wenn sich jemand erschreckt.

"Schönste Stunde des Jahres"

Meistens geht es aber sehr friedlich zu. Hier und da bilden sich größere Gruppen, in denen gute Laune vorherrscht. "Für mich ist das die schönste Stunde des Jahres", meint Simone Schiller. Die Saarbrückerin hat den Silvesterabend bei Völklinger Verwandten gefeiert, bei Wiener Würstchen und Kartoffelsalat. Simone Schiller mag vor allem die Offenheit und Zuversicht der Menschen in diesen ersten Minuten des Jahres.

Im Familienkreis haben auch viele junge Erwachsene, wie beispielsweise Kevin Spindler, das alte Jahr beendet. Jetzt, nach "Prost Neujahr" und Böllerei, zieht es sie aber zu Freunden und Kumpels. "Mit den Atzen Party machen", nennt es Kevin.

Und dann ist auch schon alles wieder vorbei. Die Straßen leeren sich, der Böllerdreck bleibt. "Das Funkeln und Krachen finde ich ja richtig schön, aber am Neujahrsmorgen soll es regnen, dann wird das alles eine eklige, pappige, klebrige Masse", sagt Erwin Klein mit einem Seufzer. Deshalb macht er sich noch einmal kurz die Mühe und fegt auf dem Bordstein vor seinem Haus noch schnell alles zusammen: "Dann sieht alles wieder halbwegs ordentlich aus. Und jetzt ist das auch schneller zu erledigen als morgen."

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