Das Fest der integrierten Generation

Homburg · Dass Mustafa Kemal Atatürk die heutige Türkei gegründet hat, ist bekannt. Dass er jenen Tag, an dem der neue Staat aus der Taufe gehoben wurde, aber auch zum Kinderfest erklärte, wissen nur wenige. Bis nach Homburg hat es sich aber herumgesprochen – am Samstag stieg das Fest.

 Beim traditionellen Kinderfest des Türkischen Elternbundes auf dem Christian-Weber-Platz in Homburg standen natürlich die Kinder – hier sind die beiden Mädchen Gülnur Melek und Neslihan Bilgig zu sehen – im Mittelpunkt. Foto: Bernhard Reichhart

Beim traditionellen Kinderfest des Türkischen Elternbundes auf dem Christian-Weber-Platz in Homburg standen natürlich die Kinder – hier sind die beiden Mädchen Gülnur Melek und Neslihan Bilgig zu sehen – im Mittelpunkt. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Gemeinsam singen und tanzen, spielen und feiern: Beim traditionellen Kinderfest des Türkischen Elternbundes Homburg und Umgebung auf dem Christian-Weber-Platz standen die Kinder im Mittelpunkt.

Trotz des regnerischen und kühlen Wetters ging es bei diesem Miteinander der Kulturen wieder hoch her. Ziel dieses internationalen Kinderfestes war es, Kinder aus unterschiedlichen Kulturen zusammenzuführen und für mehr Verständnis für die türkischen Mitbürger zu wecken. Im Mittelpunkt des türkischen Kinderfestes standen wie immer die Kinder. Sie durften an ihrem Tag ganz allein bestimmen, wie das Programm ablaufen sollte.

Mustafa Kemal Atatürk habe die Konstituierung der großen Nationalversammlung am 23. April 1920 zum Anlass genommen und den Tag zum Unabhängigkeits- und Souveränitätstag und zum Kinderfest erklärt, erinnerte Nurettin Tan, Vorsitzender des Türkischen Elternbundes Homburg und Umgebung, an die Entstehung dieses ausschließlich den Kindern gewidmeten Festes, welches seitdem mit türkischen Kindern in der ganzen Welt gefeiert wird. "Es ist ein Tag für alle Kinder dieser Welt, egal welcher Herkunft, Hautfarbe und Sprache, denn Kinder sind unsere Zukunft", fügte Tan hinzu. "Der Himmel weint Tränen der Rührung", wünschte Landrat Clemens Lindemann dem Fest und den Kindern Sonnenschein im Herzen.

"Kinder wollen lachen, wollen strahlen und sie kennen keine Trennung der Nationen". Oberbürgermeister Karlheinz Schöner würdigte das Engagement des Türkischen Elternbundes Homburg und Umgebung und seines Vorsitzenden Nurettin Tan, der sich seit Jahren um die Integration der türkischen Mitbürger in die Gesellschaft bemüht und die Zusammenarbeit zwischen den türkischen und deutschen Eltern fördert.

Die ausländischen Mitbürger seien "eine Bereicherung für unsere Stadt", so Schöner, der sich eine Partnerschaft mit einer türkischen Stadt durchaus vorstellen kann. Dieses Vorhaben fand beim türkischen Generalkonsul Aslan Alper Yüksel Zustimmung, der auf die Bedeutung von Integration und freundschaftlicher Verständigung hinwies.

Wie gut Kinder miteinander auskommen, zeigten sie bei ihren Auftritten auf der Bühne, die von den Besuchern mit viel Beifall bedacht wurde. Türkische und deutsche Kinder- und Jugendgruppen aus den drei Grundschulen Bruchhof-Sanddorf, Sonnenfeld in Homburg, der Luitpoldschule und der Grundschule Langenäcker, der Gemeinschaftsschule in Erbach und der Robert-Bosch-Schule Homburg gestalteten ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm mit Tänzen, Gedicht- und Liedbeiträgen. Abgerundet wurde das Kinderfest mit einer großen Auswahl an leckeren türkischen Spezialitäten, welche - frisch zubereitet - reißenden Absatz fanden.

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