Das Aqualouis ist jetzt nahezu barrierefrei

Saarlouis. 2,5 Millionen Euro waren für den Bau der neuen Saunalandschaft und den Umbaumaßnahmen des Hallenbades Saarlouis, das den Namen "Aqualouis" trägt, eingeplant. Und die städtischen Wirtschaftsbetriebe, als Betreiber des Bades, legten Wert auf Barrierefreiheit

 Haben viel erreicht: die Behindertenbeauftragten und die Schwimmbad-Betreiber. Foto: Heike Theobald

Haben viel erreicht: die Behindertenbeauftragten und die Schwimmbad-Betreiber. Foto: Heike Theobald

Saarlouis. 2,5 Millionen Euro waren für den Bau der neuen Saunalandschaft und den Umbaumaßnahmen des Hallenbades Saarlouis, das den Namen "Aqualouis" trägt, eingeplant. Und die städtischen Wirtschaftsbetriebe, als Betreiber des Bades, legten Wert auf Barrierefreiheit. Als Berater standen ihnen dabei die Behindertenbeauftragte der Stadt Saarlouis, Birgit Cramaro, sowie Uwe Wagner, Landesvertreter des Bundesverbandes Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK), zur Seite. Nun, nachdem alle Maßnahmen abgeschlossen sind, durften sich die beiden vor Ort umschauen, ob ihre Vorschläge richtig umgesetzt wurden.

Nachbesserungen im Detail

"Wir haben eine behindertengerechte Nutzung im Rahmen der Umbauphase mit in die Planung aufgenommen", sagte Thomas Klein, Betriebsleiter der Bäderbetriebe. Die Baumaßnahmen der Saunalandschaft waren bereits am Laufen, als Thomas Klein am 6. September 2010 erstmals zu einer Begutachtung eingeladen hatte. "Uns war klar, dass wir sicherlich nicht an alles gedacht haben", erklärte der Betriebsleiter. So hatte Wagner damals zum Beispiel darauf hingewiesen, dass die Behindertenumkleide für Rollstuhlfahrer nicht geeignet war oder an der Fönstation die Spiegel und Föne viel zu hoch hingen. "Das war uns nicht bewusst", erklärte Klein. Außerdem waren es Details in der Behindertentoilette oder aber auch die Installation von Notrufsystemen, die nachträglich in die Planungen mit einflossen. "Wir wussten, Bad und Sauna werden barrierefrei, aber der Teufel steckt halt im Detail", sagte Klein.

Uwe Wagner berät gerne

Der Betriebsleiter habe sich durch Wagner gut beraten gefühlt. "Wir haben auf Augenhöhe verhandelt", sagte er. Wagner selbst erklärte, dass es oft an Kleinigkeiten liegt, die für einen behinderten Menschen jedoch eine große Barriere darstellen. "Dabei muss man nicht immer viel Geld ausgeben", sagte der Behindertenbeauftragte. Und auch da hatte er für die Wirtschaftsbetriebe ein paar Tipps übrig.

Zum behindertengerechten Umbau gehörten die Umgestaltung einer Gruppenkabine zur Behindertenumkleide mit Installation einer Liege und eines Notrufsystems, die Umgestaltung der Fönstation für Rollstuhlfahrer, die Umgestaltung der Behindertentoilette, die Anschaffung eines Duschrollstuhls zur Nutzung in Höhe von 550 Euro und die Anschaffung von Sitzauflagen aus Holz für die Saunakabinen in Höhe von 730 Euro. Mit insgesamt 8320 Euro rüsteten die Wirtschaftsbetriebe nochmals in Sachen Barrierefreiheit nach. Birgit Cramaro und Uwe Wagner sind mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Alles war nicht möglich, wie zum Beispiel die Abkühlungsbecken im Saunabereich, die nur über Stufen zu erreichen sind. Architektonisch war das nicht anders zu lösen. "Man sollte die Kirche im Dorf lassen", sagte Wagner. Seiner Meinung nach habe Aqualouis mit seiner Saunalandschaft alle Voraussetzungen geschaffen, für die Eigenständigkeit von Menschen mit Behinderung. Nicht zuletzt auch im Hallenbad durch den Bäderlift, der es Menschen ermöglicht, sich ins Wasser heben zu lassen. Gut geeignet auch für Senioren, die im Einstieg ins Wasser über die Treppe unsicher sind. hth

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