Damit Kinder nicht arm dran, sondern mittendrin sind

Saarbrücken. Kinder, deren Eltern ärmer sind als andere, sollen nicht arm dran sein. Sie sollen nicht am Rand der Gesellschaft leben, sondern mittendrin. Und weil das nicht von alleine passiert, wie Rainer Hanselmann und Rüdiger Linsler glauben, haben sie einen Verein gegründet

Saarbrücken. Kinder, deren Eltern ärmer sind als andere, sollen nicht arm dran sein. Sie sollen nicht am Rand der Gesellschaft leben, sondern mittendrin. Und weil das nicht von alleine passiert, wie Rainer Hanselmann und Rüdiger Linsler glauben, haben sie einen Verein gegründet. Einen Verein, der Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien Besuche im Zoo, im Zirkus, im Theater bezahlt. Ein Verein, der mal eine Bootsfahrt oder einen Ausflug finanziert. "Teilhabe am gesellschaftlichen Leben" nennen Hanselmann und Linsler das.Alia nennt sich der Verein, dessen Gründer zwar überwiegend Sozialdemokraten sind, der aber deshalb kein SPD-Verein ist, wie Linsler betont. Es gehe darum, eine gesellschaftliche Schieflage zumindest etwas geradezurücken. "Ein Viertel der Kinder im Regionalverband leben unterhalb der Armutsgrenze", sagt der SPD-Stadtverordnete Linsler. Viele dieser Kinder sind nicht in Vereinen, weil sich die Eltern das nicht leisten können, sie feiern ihre Geburtstage nicht mit vielen Freunden, machen kaum Ausflüge mit den Eltern, Urlaubsfahrten schon gar nicht, erklärt er. Der Verein wolle dabei mit Institutionen zusammenarbeiten, die Erfahrung haben, aber eben zu wenig Geld, sagt Linsler.

Insbesondere Kinder aus Zuwandererfamilien, die den sozialen Aufstieg in Saarbrücken nicht geschafft haben, leben so, sagt Linsler. Hanselmann formuliert es so: "Unsere Gesellschaft wird immer bunter. Und je bunter die Gesellschaft wird, desto schwieriger ist es, miteinander auszukommen. Unser Verein setzt auf verbindende Elemente." Auch über Grenzen hinweg. Alia will junge Leute aus Saarbrücken und aus den Randgebieten Forbachs zusammenbringen - durch HipHop zum Beispiel. An dieser Idee wolle man intensiv arbeiten, sagt Hanselmann.

Hanselmanns Projekt "Hokus Pokus Technikus" läuft bereits. Der Zauberer Markus Lenzen zeigt Schülern mit Zaubertricks, wie Mathematik, Physik, Chemie und Biologie funktionieren. Für all diese Projekte sucht der Verein Geldgeber.

Info: Rainer Hanselmann, Tel. (01 60) 96 29 80 00

Foto: Bellhäuser

Foto: Becker&Bredel

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort