"Dahin müssen wir"

Wallerfangen/Saarlouis. Als "vorbildhaft" hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, gestern das Engagement der "Staatlichen Förderschule Soziale Entwicklung" in Wallerfangen zur Drogenprävention bezeichnet. Bätzing besuchte für einen Tag den Awo-Kreisverband Saarlouis und beobachtete dabei den Abschluss der Projektwochen zum Thema Sucht

Wallerfangen/Saarlouis. Als "vorbildhaft" hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, gestern das Engagement der "Staatlichen Förderschule Soziale Entwicklung" in Wallerfangen zur Drogenprävention bezeichnet. Bätzing besuchte für einen Tag den Awo-Kreisverband Saarlouis und beobachtete dabei den Abschluss der Projektwochen zum Thema Sucht. Die Drogenbeauftragte sagte, dass die Eindrücke aus Wallerfangen in die Entwürfe von zwei nationalen Aktionsprogrammen gegen Tabak- und gegen Alkoholmissbrauch fließen würden. Dort würden sich auch Erfahrungen aus Rehlingen-Siersburg wiederfinden. Dort hatte Bätzing im November Vereinsstrategien zum Jugendschutz kennen gelernt. Hier ging es vor allem um den Einsatz farbiger Bändchen, die den Zugang zu Alkohol auf großen Festen regeln. In der Wallerfanger Schule, die von Kerstin Kuppig geleitet wird, hatten Mechthild Wolff und Manuela Maas vom Saarlouiser Haus der Beratung des Sozialpädagogischen Netzwerkes der Awo ein Jahr lang regelmäßig mit Schülern und Lehrern am Thema Vorbeugung gegen Sucht gearbeitet. Bätzing hob dabei den Ansatz hervor, "Lebenskompetenz zu stärken. Da geht es nicht allein um diese oder jene Droge, sondern um Selbstbewusstsein, Gefühle und die Fähigkeit, mit Konflikten umzugehen." Herausragend sei auch der Einsatz des Lehrerkollegiums der Schule."Einziger Weg" Solche Präventionsarbeit sei "der einzige Weg, die Köpfe zu erreichen. Engagement wie in Wallerfangen verändert das Bewusstsein, und das ist die einzige Möglichkeit, Kindern und Jugendlichen zu helfen, Nein zu sagen. Dahin müssen wir kommen. Denn schützen können wir sie vor Drogen nicht. Wo Jugendliche sind, sind auch Drogen." Das Wallerfanger Projekt zeichne sich auch durch "Nachhaltigkeit" aus. Das war den Awo-Beraterinnen wichtig. "Wir wollen eigentlich nicht mehr nur für zwei, drei Stunden in eine Schule gehen. Sinnvoller sind langfristige Projekte, in die auch Eltern und Lehrer einbezogen werden", sagte die Leiterin des Hauses der Beratung, Sabine Fischer-Theobald. Mängel im VollzugNach Auffassung der Drogenbeauftragten reicht die Gesetzgebung zum Schutz Jugendlicher aus. "Es gibt aber Mängel im Vollzug." So sei es Vereinen und Wirten bei großen Festen durchaus zuzumuten, vor dem Verkauf von Alkohol nach dem Ausweis zu fragen. In der Saarlouiser Innenstadt hatten Awo und SPD eine Straßenzeitung ausgerollt. Dort konnten Passanten ihre Meinung zu bestimmten Suchtfragen durch Ankreuzen kund tun. 69 Striche - sehr viele - gab es etwa für die Aussage "Ich finde es gut, dass nicht mehr überall geraucht werden darf." Bätzing wertete dies als breite Zustimmung zur Gesetzgebung. Sie plädierte allerdings für eine "möglichst" bundeseinheitliche Regelung.

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