Dagegen-Haltung hindert Brückenbau

Zu: "Wieder Diskussion über Brücke im Stadtrat", SZ vom 24. September.

Schade! Die Mehrheit des Merziger Stadtrates lehnt also eine eigene kleine Brücke für Radfahrer und Fußgänger über die Saar zwischen Hilbringen und Merzig ab.

Die in der SZ hierzu zitierten Argumente sind für mein Empfinden von einer im Wahlk(r)ampf besonders deutlichen Dagegen-Haltung geprägt, haben mit einer sachlichen Auseinandersetzung aber rein gar nichts zu tun. Eine gute Idee wird hier einfach nur schlecht geredet - wahrscheinlich, weil es nicht die eigene war.

Die L 173 mit der Saarbrücke zwischen Hilbringen und Merzig hat im gesamten Stadtgebiet die größte Verkehrsdichte überhaupt, nirgends sonst fahren so viele Autos und Lkws! Der dadurch verursachte Lärm ist für Fußgänger und Radfahrer, die sich gezwungenermaßen unmittelbar neben der Fahrbahn bewegen müssen, oft unerträglich.

Zudem ist diese Strecke aber auch noch extrem gefährlich. All die Zu- und Abfahrten (Autobahn, Freizeitzentrum, B 51, Einkaufszentrum), die gequert werden müssen, sind vor allem für Radfahrer besonders kritisch.

Ich frage mich, wer von den Damen und Herren Räten, die so vollmundig dagegen sind, sich denn schon einmal zu Fuß oder auf dem Rad zu einer kleinen Selbsterfahrung über diese Straße auf den Weg gemacht hat?

Eine eigene kleine Brücke für Fußgänger und Radfahrer könnte die Probleme elegant lösen. Sie wäre für den Rad-Tourismus, der sich vor allem entlang der Saar bewegt und nach Merzig hinein gelenkt werden soll, genauso ein Riesenvorteil wie für den alltäglichen - nicht motorisierten - Verkehr.

Nur leider hat eine Politik, die auch auf Alternativen zum Auto setzt, in Merzig keine Lobby.

Markus Austgen, Merzig