D'Artagnan ist nicht mehr in Rente

Das Musical „3 Musketiere“ nach der Vorlage von Stage Entertainment geht auf Deutschland-Tour. Auftakt ist am 4. Oktober in der Congresshalle. Im Gespräch mit SZ-Redakteurin Melanie Mai erzählt D'Artagnan Patrick Stanke, was die Besucher in Saarbrücken erwartet.

 Patrick Stanke (rechts) spielte bereits bei der Deutschland-Premiere in Berlin den D'Artagnan. Foto: VA

Patrick Stanke (rechts) spielte bereits bei der Deutschland-Premiere in Berlin den D'Artagnan. Foto: VA

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Sie kehren mit den 3 Musketieren nach Saarbrücken zurück. Welche Erinnerungen haben Sie an die Stadt?

Patrick Stanke: Ich war erst einmal in Saarbrücken, bei Anne Welte and Friends. Da erinnere ich mich an ein wunderbares Konzert und einen tollen Mitschnitt. "Le temps de cathedrale" aus "Notre Dame de Paris" klingt so toll, dass ich es in meiner i-Tunes-Playlist habe - und so immer, wenn ich es höre, an Saarbrücken denke.

Auch Ihre Rolle ist Ihnen nicht unbekannt. Sie kreierten Sie bei der Deutschland-Premiere in Berlin. Wie hat sich D'Artagnan seitdem verändert?

Stanke: Grundsätzlich ist D'Artagnan in Rente gegangen. Es ist ja jetzt acht Jahre her, seit ich ihn das letzte Mal gespielt habe. Ich bin gespannt, was mit achtjähriger Erfahrung aus der Rolle wird. Damals war ich jung und neu im Business, da passierte viel aus dem Bauch heraus. Mal sehen, was wird, wenn etwas Verstand dazu kommt.

Was erwartet die Besucher zum Tour-Auftakt in Saarbrücken?

Stanke: Ein hochkarätiges Musical mit tollen Darstellern und einem Riesen-Bühnenbild. Es ist ein Musical, das extra für Deutschland neu geschrieben wurde, was ja nicht allzu oft vorkommt. Normalerweise übernehmen wir Broadway-Produktionen ins Deutsche.

Eines der Lieder aus dem Musical, "Alles", hat es in einer Zuschauerwahl des ZDF 2005 auf Platz zwei geschafft. Hat Sie diese Wahl auch überrascht?

Stanke: Überrascht hat mich das nicht. Es war damals ein sehr populäres Stück und es ist ein tolles Lied. Außerdem sind zwei grandiose Sänger an diesem Lied beteiligt (Alexander Klaws und Sabrina Weckerlin, Anm. d. Red.). Ich persönlich mag alle Lieder, wenn D'Artagnan über seinen Vater singt.

Viele Fans würden Sie gerne wieder als Mozart sehen. Dürfen sie sich Hoffnung machen?

Stanke: Ich bin sofort dabei, wenn es jemand produziert.

Welche Rolle würden Sie persönlich gerne wieder spielen, welche neu einstudieren?

Stanke: Jekyll and Hyde, was bestimmt wieder passieren wird. Und natürlich Mozart. Eine Rolle, die ich unbedingt spielen möchte? Da gibt es eigentlich keine bestimmte. Oder doch: Elisabeth (schmunzelt).

Im Gespräch mit der SZ sagten Sie einmal, Sie hätten oft damit kämpfen müssen, für zu pummelig für eine Rolle gehalten zu werden. Ist das immer noch so?

Stanke: Das Aussehen spielt immer eine Rolle, denn Musical ist auch was fürs Auge. Ich kann einen Fiyero in Wicked nicht mit einem Darsteller besetzen, der 90 Kilo wiegt. Er soll ja auch Sexappeal ausstrahlen. Übrigens: Ich habe jetzt 20 Kilo abgenommen und gleich eine Hauptrolle ergattert.

Und welche Rolle ist das?

Stanke: Das darf ich noch nicht verraten.

Immer wieder sind Sie auch als Regisseur aktiv oder geben Konzerte, solo oder mit Musical-Kollegen. Was liegt Ihnen mehr? Oder macht es die Mischung?

Stanke: Ich war schon sehr früh selbständig. Da ich schon im zweiten Ausbildungsjahr engagiert wurde, habe ich auch früh angefangen, mir ein zweites Standbein zu schaffen. Mich interessiert das Arbeiten mit jungen Talenten, und da gab mir das Theater in Wuppertal die Chance, mein erstes Schauspiel zu inszenieren. Das ist sicher etwas, wo ich die nächsten 20, 30 Jahre zu Hause bin, sollte ich weiter so viele Ideen haben.

Zum Thema:

Auf einen BlickD'Artagnan und seine Freunde, Alexandre Dumas' unsterbliche Helden, gehen jetzt auf Tour. "3 Musketiere" ist eine Neuinszenierung der Stage Entertainment-Produktion, die sehr erfolgreich in den Niederlanden lief, bevor sie in Deutschland im Theater des Westens Berlin und im Apollo-Theater Stuttgart zu sehen war. Musik und Texte stammen aus der Feder des Brüderpaars Bolland und Bolland, das in den 80er Jahren mit Kompositionen unter anderem für Falco ("Rock Me Amadeus", "Jeanny") und Status Quo ("In the army now") große Erfolge feierte. Tickets gibt es unter anderem in Saarbrücken im Media Markt, im Musikhaus Knopp sowie im SZ-Pressezentrum. him

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Zur PersonPatrick Stanke, geboren am 19. Dezember 1979 in Wuppertal, stand schon während seiner Ausbildung an der Bayerischen Theaterakademie "August Everding" in München in Musicals auf der Bühne. Wichtige Stationen: "Titanic", Aida", "Die letzten fünf Jahre", "Der kleine Horrorladen", "Mozart", "Die Schöne und das Biest", "Jekyll and Hyde", "Jesus Christ Superstar", "Footloose", "Marie Antoinette", "Buddy", "Sister Act" und "Evita". him

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