Gymnasien im Saarland Commerçon nährt Hoffnung auf G9

Saarbrücken · Der Bildungsminister rechnet nach erfolgreichem Volksbegehren mit einer Reform.

 Ulrich Commerçon (SPD)

Ulrich Commerçon (SPD)

Foto: dpa/Oliver Dietze

Das Saarland könnte nach der Vorstellung von Bildungsminister Ulrich Commerçon in zwei bis drei Jahren zum neunjährigen Gymnasium zurückkehren. Der SPD-Politiker warnte im SR aber vor einem Schnellschuss, sollte das am Mittwoch gestartete Volksbegehren erfolgreich sein. Er sagte: „Ich glaube, wir werden da zwei, drei Jahre dafür brauchen, um es vernünftig vorzubereiten. Wir werden auch dadurch zum Handeln gedrängt, dass mittlerweile alle anderen westlichen Flächenländer zum G9 zurückgekehrt sind.“

Commerçon äußerte die Erwartung, dass der Landtag das G9 wieder einführen wird, wenn beim derzeit laufenden Volksbegehren die nötigen rund 55 000 Unterschriften zusammenkommen. „Der Landtag wird dann  sicherlich auch dafür sorgen, dass die gesetzlichen Grundlagen fürs G9 wieder geschaffen werden.“ Die Alternative dazu wäre, dass ein Volksentscheid eingeleitet wird.

Der Gesetzentwurf der Elterninitiative „G9 jetzt!“, der Gegenstand des Volksbegehrens ist, greift aus Sicht des Bildungsministers aber zu kurz, weil er den Unterricht einfach nur von jetzt acht auf neun Jahre umverteile. „Wenn wir wirklich mehr Zeit für Bildung wollen am Gymnasium, müssen wir auch dafür sorgen, dass die Schülerinnen und Schüler besser gefördert werden und nicht nur einfach der gleiche Stoff in neun Jahren bewältigt wird“, sagte Commerçon.

Der Minister verwies auf eine Expertenkommission, die sich in dieser Legislaturperiode auch mit der Frage G8/G9 an Gymnasien beschäftigen wird. Auf diese Kommission hatten sich CDU und SPD in den Koalitionsverhandlungen verständigt.

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